"Hallo Mama!": WhatsApp-Betrüger verschickten 16.524 Nachrichten
Zusammenfassung
Die Nachrichten kursieren seit Jahren im großen Stil. "Hallo Mama, hallo Papa! Ich habe eine neue Nummer."
Gebetsmühlenartig warnt die Polizei davor, auf diese Nachrichten zu antworten, geschweige denn den folgenden Bitten, Geld zu überweisen, Folge zu leisten. Dennoch fallen immer wieder Menschen darauf herein.
Dahinter stecken internationale Tätergruppen, die mit dieser Masche sehr viel Geld verdienen. Ausgeforscht werden Täter selten. Doch am Donnerstag stehen zwei Beschuldigte in Wien vor Gericht.
Es handelt sich um zwei junge Holländer. Allein zwischen 13. und 15. Mai des Vorjahres haben sie 16.524 Nachrichten an wildfremde Telefonnummern verschickt. Und sie hatten zumindest ein Mal Erfolg. Eine Frau überwies ihnen rund 5.500 Euro. "Ich hatte gerade eine Operation, war nicht ganz fit. Und zu dem Zeitpunkt hat mein Sohn eine Firma aufgebaut und mich tatsächlich hin und wieder um Geld gefragt", erzählt sie. Doch sie zahlte nicht an ihren Sohn, sondern an die Betrüger.
Hotel Mama
"Mein Mandant ist kein großer Mafioso. Er ist ein Laufbursche, wohnt eigentlich noch bei seiner Mama", sagt Rechtsanwalt Roland Friis, der den 20-jährigen Beschuldigten vertritt. Er habe sich damit seine Drogensucht finanzieren wollen. "Das schnelle Geld hat ihn angelacht", sagt der Verteidiger des zweiten Angeklagten.
Die Kommunikation mit den Hintermännern funktionierte via Telegram. Dort bekamen sie ihre Anweisungen. Darunter auch, nach Wien zu fahren. "Um das Geld abzuheben", wie der Oberstaatsanwalt sicher ist. Denn das lief auf das Konto eines unbeteiligten Dritten.
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