Stundenlanges Warten bei Teststation für Kroatien-Rückkehrer
Die Stadt Wien hat Sonntagmittag ein Drive-In- und Walk-In-Testcenter am Vorplatz des Ernst-Happel-Stadions eröffnet, wo sich zurück gekehrte Kroatien-Urlauber kostenlos auf eine Coronavirus-Infektion testen lassen können. Der Andrang war am Sonntag gewaltig. Wer sich das Geld für einen Test ersparen wollte, musste aber mit viel Zeit bezahlen: Über drei Stunden betrug die Wartezeit im Drive-in am Abend, etwas weniger für Fußgänger. Noch länger hätte es gedauert, hätten nicht viele aufgegeben.
Das Testcenter ist um 12.30 Uhr in Betrieb gegangen. "In den ersten eineinhalb Stunden sind bereits 170 Tests erfolgt", veranschaulichte ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) im APA-Gespräch die Situation. Zudem wurde die Zahl der offenen Teststraßen von zwei auf insgesamt fünf erweitert, um die Wartezeiten zu verkürzen.
Viele Autos drehten angesichts der bis auf die Straße hinausreichenden Schlange gleich wieder um. Nicht wenige gaben nach ein oder zwei Stunden des Wartens mit nur wenige Wagenlängen Fortschritt auf. Im Vorfeld hatte es geheißen, dank Gurgeltest sei es möglich, viele Personen in kurzer Zeit zu überprüfen. In der Praxis kamen die beiden Autoschlangen im Drive-in wie auch die Fußgänger allerdings nur quälend langsam voran, wie der Eigenversuch zweier Kroatien-Heimkehrer ab 18.20 Uhr zeigte. Zu Fuß war die Prozedur um 20.57 Uhr geschafft.
Das Auto mit seinen vier Insassen war erst um 21.38 abgefertigt, obwohl zwischenzeitlich eine dritte Auto- und eine zweite Fußgängerteststelle eröffnet worden waren.
Zeitraubend war dabei weniger das Gurgeln, das von den betreuenden Personen trotz stundenlanger Dauerbelastung sehr freundlich und humorvoll abgewickelt wurde. Zeitraubend war, dass erst mit dem Gurgeln die Daten aufgenommen und die Administration in Gang gesetzt wurden, statt dafür die lange Wartezeit zu nutzen. Und da gab es dann Überraschungen, etwa die Frage nach der e-Card, die im Vorfeld nicht angekündigt worden war, oder dass nur Menschen mit Hauptwohnsitz in Wien teilnehmen dürfen. Dafür gab es keine Fragen nach einem Kroatien-Aufenthalt. Jeder Wiener, der die Wartezeit überstanden hatte, kam dran.
Überraschungen gab es auch für die Betreuer der Coronatests, die selber nicht wussten, wie lange sie durchhalten müssten. Jedenfalls war die Schlange um 21.30 Uhr gleich lang, wie sie um 18.20 gewesen war. Für die Mitarbeiter an Ort und Stelle war noch kein Ende absehbar.
Reisewarnung in Kraft
Mit Montag tritt eine Reisewarnung für Kroatien in Kraft. Rückkehrer müssen ab dann einen gültigen Test vorweisen (nicht älter als 72 Stunden) oder müssen in Heimquarantäne, bis ein negatives Testergebnis vorliegt. Für jene Urlauber, die vor Inkrafttreten der neuen Regelungen wieder nach Hause zurück gekehrt sind, bietet die Stadt Wien mehrere Möglichkeiten, um sich kostenlos auf Covid-19 testen zu lassen.
Einerseits können sich die Reiserückkehrer an die Gesundheitshotline 1450 wenden, andererseits gibt es das neue Testcenter beim Ernst-Happel-Station. Dorthin kann mit dem Auto gefahren werden. Wer kein Fahrzeug besitzt, kann sich beim dortigen Walk-In testen lassen. Hierbei wird darum gebeten die nötigen Abstände einzuhalten und einen eigenen Mund-Nase-Schutz mitzubringen.
Die Registrierung erfolgt an Ort und Stelle, es ist nur ein Ausweis mitzubringen. Die Station hat im Regelbetrieb bis zum Freitag, 21. August, täglich von 6.00 bis 21.00 Uhr geöffnet.
Ein wichtiger Hinweis: Wer Krankheitssymptome verspürt, der soll die Testmöglichkeiten beim Drive-In und beim Walk-In nicht in Anspruch nehmen, sondern 1450 wählen. Dann erfolgt die Testung zu Hause Beim Ernst-Happel-Station wird der neue Gurgeltest angewendet, daher darf zwei Stunden vor der Testung nichts mehr gegessen werden.
Die kostenlosen Testangebote richten sich an all jene Personen, die zwischen 7. August und heute, Sonntag, aus Kroatien zurück gekehrt sind. Sie gelten bis kommenden Freitag, den 21. August.
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