Großbaustelle Wiener KaDeWe: Mehr als nur Fassade

Die Bagger sind Anfang Mai aufgefahren.
Die Signa-Gruppe schleift das Leiner-Haus auf der Mariahilfer Straße, um Platz für ein echtes Kaufhaus zu schaffen. Das wirbelt Staub auf.

Wo bis vor wenigen Wochen Kunden noch Möbel bestaunten und Pärchen über deren Auswahl stritten, kurven jetzt die Bagger umher: Einer mit einer großen Schaufel fegt heruntergerissene Wandverkleidungen zur Seite, ein anderer mit Greifarm sortiert die Platten.

Das ehemalige Möbelhaus Leiner ist zur Großbaustelle geworden.

Hier, an der Ecke Mariahilfer Straße/Karl-Schweighofer-Gasse, errichtet René Benkos Signa-Gruppe bis Herbst 2024 ein Wiener KaDeWe – also ein Warenhaus nach Vorbild des berühmten Kaufhaus des Westens in Berlin.

20.000 Quadratmeter Verkaufsfläche wird es haben, dazu kommen ein Hotel mit 150 Zimmern und ein Dachpark. Damit all das gebaut werden kann, muss aber erst das bestehende Gebäude abgerissen werden.

Und das hat zuletzt Staub aufgewirbelt.

Großbaustelle Wiener KaDeWe: Mehr als nur Fassade

Derzeit wird vor allem im Inneren gearbeitet - beispielsweise werden Verkleidungen abgenommen. 

Denn das schwere Gerät ist auf sensiblem Terrain unterwegs: In einem Haus, das 1894 erbaut wurde und in einer sogenannten Schutzzone steht. Die Zone soll laut Stadt Wien „charakteristische Ensembles vor Abbruch“ bewahren.

Genaue Begründung nötig

Der Abriss des Leiner-Hauses erscheint vor diesem Hintergrund auf den ersten Blick paradox. Als zuletzt das Geländer des Stiegenhauses im Inneren versteigert wurde, befeuerte das die Debatte zusätzlich.

Bei genauem Hinsehen ist die Sache freilich etwas komplizierter.

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