Die akuten Operationen finden bis voraussichtlich Jahresende am ebenfalls zur AUVA gehörigen UKH Meidling und am AKH statt, die planbaren Eingriffe hingegen ab 19. April in der privaten Confraternität. Am Standort Böhler verbleibt wie berichtet nur eine Ambulanz.
Kompliziert ist vor allem die mit dem AKH gefundene Lösung. Dort werden die zusätzlichen Patienten nicht wie an den anderen Ersatz-Standorten von den Böhler-Unfallchirurgen operiert, sondern von den AKH-eigenen Medizinern.
Personal-Mix
Lediglich das nötige Anästhesie- und Pflegepersonal wandert vom Böhler ins AKH. Dieses verfüge „laut eigenen Angaben über genügend unfallchirurgisches Personal“, heißt es bei der AUVA. Es sei mit zwei bis drei zusätzlichen Operationen pro Tag zu rechnen, das sei mit den AKH-Chirurgen bewältigbar, sagt eine Sprecherin des Wiener Gesundheitsverbunds (Wigev). Insgesamt stehen im AKH 23 Normal- und sechs Intensivbetten zusätzlich zur Verfügung.
De facto hat das AKH aber laut AUVA bereits seit Montag Unfallpatienten aus dem Böhler-Spital übernommen, denn seit diesem Tag wird dort nicht mehr operiert. Bis auch das Böhler-Personal in der vom AKH zur Verfügung gestellten eigenen Station arbeiten kann, wird jedoch noch eine Weile vergehen. Mit 2. April beginnt nämlich erst die Einschulung der Mitarbeiter am neuen Standort, „die Station öffnet mit der dritten April-Woche“, so ein AUVA-Sprecher.
Kritik am Zeitplan
Laut Heinz Brenner, Obmann für Unfallchirurgie der Wiener Ärztekammer, ein zu optimistischer Zeitplan: „Es müssen ja auch die nötigen Geräte vom Böhler-Spital ins AKH transportiert werden. Bis die Ersatz-Station im AKH in Betrieb geht, wird es sicher bis Ende April oder sogar Mai dauern.“
Fix vereinbart ist jedenfalls, dass die AUVA-Station im AKH mit Jahresende bereits wieder geräumt werden muss. Das Spital braucht die Räumlichkeiten dann selbst als Ausweichquartier aufgrund hausinterner Umbauarbeiten. Das bestätigt die Wigev-Sprecherin dem KURIER.
Nächste Station
Anfang 2025 sollen Teile das Böhler-Bestandsgebäudes nach einer Sanierung wieder in Betrieb genommen werden. Der andere Teil der Leistungen soll laut AUVA ab diesem Zeitpunkt in einem neuen Ersatzquartier stattfinden, das in Container- oder Modulbauweise errichtet wird.
Zusätzlich wird derzeit der Ambulanzbereich, der vor Ort bestehen bleiben soll, brandschutztechnisch in Ordnung gebracht, heißt es bei der AUVA.
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