Denkmalgeschützte Bauten in Wien: Eine Stadt unter dem Glassturz

Denkmalgeschützte Bauten in Wien: Eine Stadt unter dem Glassturz
Der Schutz historischer Gebäude wird in der Bundeshauptstadt heftig diskutiert – zu Recht?

Taubendreck pickt gut zehn Zentimeter dick an verwitterten Steinböden. Die Türangeln sind so windschief, daß sie schon fast in der Waagrechten liegen. Die Fensterscheiben wären blind, gäbe es überhaupt noch welche. Nicht nur ein, zwei Häuser sind so desolat.“

Was am 2. Oktober 1975 im KURIER unter dem Titel „Ist der Spittelberg noch zu retten?“ zu lesen war, klingt wenig einladend. Angesichts solcher Beschreibungen verwundert es kaum, dass die Barock- und Biedermeier-Gebäude in den engen Gassen fast abgerissen worden wären. Doch so weit kam es nicht: Denn die Bevölkerung hatte heftig protestiert.

Die Auseinandersetzung um die geschichtsträchtigen Häuser am Spittelberg war nicht nur der Grundstein für eines der aktuell angesagtesten Wohn- und Szeneviertel Wiens. Sondern auch für einen bis dahin nicht da gewesenen Zugang zum Stellenwert historischer Bauten in der Stadt. Um den bis heute leidenschaftlich gestritten wird.

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