Gersthofer Platzl: Radstreifen und Bäume kommen doch nicht

Visualisierung: So hätte das neue Gersthofer Platzl aussehen sollen.
Der Währinger Finanzausschuss hat die Gelder für das Prestigeprojekt der grünen Bezirkschefin nicht freigegeben.

Silvia Nosseks Befürchtungen sind eingetreten: Der Finanzausschuss hat den Umbau des Gersthofer Platzls am Mittwoch nicht freigegeben. Nur die Grünen und die Neos haben dafür gestimmt. Das Prestigeprojekt der grünen Bezirkschefin Nossek ist damit definitiv gescheitert.

Wie berichtet, war die Neugestaltung des Verkehrsknotenpunkts zwischen der Währinger Straße und der Gentzgasse heftig umstritten. Der  Plan sieht mehr Bäume, breitere Gehsteige und den Wegfall einer Fahrspur (stadtauswärts auf der Gersthofer Straße) zugunsten eines Radfahrstreifens vor.

„Wir haben das Projekt im vergangenen Jahr intensiv diskutiert“, sagt Nossek im Gespräch mit dem KURIER.  „Irgendwann muss man leider zur Kenntnis nehmen, dass es nicht mehr um eine Lösungsfindung geht, sondern dass Wahlkampf ist.“ Dieser werde nun auf dem Rücken der Bürger und der Standler am Gersthofer Markt ausgetragen.

715.000 Euro teuer

SPÖ, ÖVP und FPÖ hatten dem Vorhaben bereits in der Bezirksvertretungssitzung im Dezember eine Abfuhr erteilt, Grüne und Neos hatten sich dafür ausgesprochen. Nosseks letzte Chance, die nötigen Gelder für den Umbau zu erhalten, war die Sitzung des Finanzausschusses. Den Bezirk hätte der  Umbau 435.000 Euro gekostet – die Stadt  hätte weitere 280.000 Euro zugeschossen.

Die Abfuhr bedeutet, dass sich am Gersthofer Platzl nichts ändert – zumindest heuer. Je nachdem, welche Mehrheitsverhältnisse die Bezirksvertretungswahl im Herbst bringt, könnte das Projekt in anderer Form umgesetzt werden. Oder auch gar nicht.

„Ich werde  auch über 2020 hinaus alles daran setzen, das Gersthofer Platzl irgendwann doch zu einem sicheren und lebenswerten Ort zu machen“, sagt Nossek.

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