Gegen Obdachlose: Bänke auf Praterstraße könnten entfernt werden

Die Obdachlosen-Szene ist vom Praterstern ins Wohngebiet gewandert.
Bezirk will Verdrängung der Szene vom Praterstern in den Griff bekommen. Neos starten Online-Umfrage zur Zukunft des Boulevards.

Obdachlose, die auf dem Gehsteig ihren Rausch ausschlafen oder auf Sitzbänken campieren: Szenerien wie diese sind seit dem Inkrafttreten des Alkoholverbots am Praterstern in den angrenzenden Straßenzügen vermehrt zu sehen  – zum Leidwesen der Anrainer und Geschäftsleute. Kommenden Montag wollen Vertreter des Magistrats und der Leopoldstädter Bezirkspolitik – darunter Bezirksvorsteherin-Vize Adi Hasch (Grüne) – bei einer Begehung Strategien gegen die Verdrängung finden.

Zur Erinnerung: Seit 27. April gilt am Verkehrsknotenpunkt Praterstern ein Alkoholverbot. Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) hatte es verhängt, um das Sicherheitsgefühl zu steigern, wie sie damals argumentierte. Wie Kritiker befürchtet hatten, halten sich viele Obdachlose und Alkoholisierte nun in den umliegenden Gassen auf – der KURIER berichtete.

Entfernung der Bänke möglich

Dem will der Bezirk nun entgegenwirken – zur Debatte steht unter anderem, Sitzbänke zu entfernen, heißt es aus dem Büro von Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger (Grüne). Fix sei das aber nicht, betont ein Sprecher. „Wir suchen nach Lösungen. Was genau beschlossen wird, halten wir uns offen.“

Reinhard Blumenauer, Seniorchef des Austria Classic Hotels Wien in der Praterstraße, würde diesen Schritt jedenfalls begrüßen. „Das ist keine Ideallösung, aber zumindest eine vorübergehende“, sagt er. Im Internet hätten sich bereits Kunden über die Obdachlosen vor dem Eingang beschwert.

Neos befragen Bürger

In den Schlagzeilen ist die Praterstraße derzeit nicht nur wegen ihres neuen Publikums. Geht es nach Bezirkschefin Lichtenegger, soll eine Auto-Spur zugunsten der Rad- und Fußgänger wegfallen. Die Neos starten nun eine Online-Umfrage, wie der Boulevard künftig aussehen soll. „Die große Frage lautet: Wie soll es mit der Praterstraße in Zukunft weitergehen?“, teilte der pinke Bezirksrat Christian Moritz am Freitag per Aussendung mit.

 

Online können Teilnehmer etwa angeben, wie zufrieden sie mit dem Status quo sind, ob sie sich mehr Lokale, Geschäfte, Ärzte oder Freizeiteinrichtungen rund um die Verkehrsader wünschen, welche Straße als Vorbild für die Neugestaltung dienen könnte und wie man sich den „optimalen Praterstern“ vorstellt. Die Ergebnisse der Umfrage sollen als Diskussionsgrundlage für die Zukunft der Straße samt Umfeld dienen.

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