Gefährliche Liebschaft der Wirtschaftskammer mit der Wiener SPÖ

Gefährliche Liebschaft der Wirtschaftskammer mit der Wiener SPÖ
Wiens Wirtschaftskammer-Chef Walter Ruck (ÖVP) legt sich wiederholt mit seiner eigenen Partei an, weil er den roten Bürgermeister stützt. Karl Mahrer verwickelt er damit in einen Zwei-Fronten-Krieg.

Sie müssen ein seltsames Bild abgegeben haben: Die beiden ÖVP-Abgeordneten Margarete Kriz-Zwittkovits und Markus Grießler schleichen Montagnachmittag durch den Arkadenhof des Wiener Rathauses – während wenige Türen weiter jener Ausschuss tagt, an dem sie eigentlich teilnehmen sollten.

Als im Finanzausschuss jene 1,4 Milliarden Euro für die Wien Energie nachträglich abgesegnet wurden, die Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) per Notkompetenz vergab, wollten die beiden türkisen Mandatare – wie berichtet – nicht mitstimmen. Der Grund: ein Loyalitätskonflikt.

Während die Wiener ÖVP die Hilfszahlungen vehement ablehnt, hat Walter Ruck, Chef der Wirtschaftskammer und des ÖVP-Wirtschaftsbundes, dem Bürgermeister seine Unterstützung zugesagt. Und „seinen“ beiden Abgeordneten, die Funktionen in der Wirtschaftskammer ausfüllen, eine klare Order erteilt: Sie müssen gegen die Parteilinie stimmen.

Das haben sie zwar nicht getan – wohl aber haben sie mit ihrem Fernbleiben in der eigenen Partei für grobe Verärgerung gesorgt.

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