FPÖ-"Prügelaffäre“: "Mein Mann war ziemlich ramponiert“

Richard Steiner, Prozess
Peter A., der Mann fürs Grobe in der Gürtel-Gang, verletzte Mitstreiter Martin Grafs (FPÖ) schwer.

Berührungsängste mit dem Rotlicht gab es keine. Am 12. März 2010 ließ die rechte Burschenschaft Silesia im Rotlicht-Etablissement Lambada in Wien ein Fest steigen. Das Haus war voll, die Stimmung gut. Bis zu jenem Zwischenfall, der als „FPÖ-Prügelaffäre“ für Schlagzeilen sorgte und am Montag im Prozess wegen angeblicher Schutzgelderpressungen gegen Richard Steiner und fünf Mitangeklagte zum Thema wurde.

Peter A., 2,13 Meter groß, der Mann fürs Grobe, soll Robert K., einen Ex-Mitarbeiter des FPÖ-Nationalratspräsidenten Martin Graf schwer verletzt haben. A. gab die Abreibung auch zu.

Pikant könnte der Grund für sein „Eingreifen“ sein: Ein Zeuge hatte der Polizei berichtet, dass K., 36, nur ins Visier der Türsteher kam, weil dieser zuvor seine Frau Elisabeth geohrfeigt habe. Die Besagte war damals die Sekretärin des FPÖ-Chefs HC Strache.

Seinen Lauf nahm der Vorfall an der Bar. Elisabeth K. ging zu Boden. Davon gibt es zwei Versionen. Sie erklärte, sie sei „umgeknöchelt“. Der Zeuge, der einst von der Watsch’n berichtet hatte, litt vor Gericht unter Gedächtnisschwund.

"Sache erledigt"

Ein Türsteher zerrte Robert K. nach draußen. Von der Eskalation vor der Tür bekam niemand etwas mit. Elisabeth K: „Mein Mann war ziemlich ramponiert.“ Auf den Bildern der Überwachungskamera sind chaotische Szenen zu sehen, und A., der für 20 Sekunden im toten Winkel verschwindet. Genug Zeit, um auszuteilen. Robert K. erlitt drei Brüche im Gesicht. Er schüttelte vor der Verhandlung A. die Hand: Alles sei „erledigt“. Für die Justiz nicht, denn die ermittelt auch wegen der angeblichen Watsch’n.

Stunden später kehrte Frau K. ins Lokal zurück. Angeblich begleitet vom Rechtsradikalen Gottfried Küssel. In einem von der Polizei verwanzten Büro drohte K. wüst. Obwohl ein Abhörprotokoll existiert, bestritt sie dies. Urteil im August.

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