Fotografischer Brückenschlag zwischen Wien und Moskau

Fotografischer Brückenschlag zwischen Wien und Moskau
Russische Bilder in Wien, österreichische in Moskau: Zwei parallele Schauen sollen wechselseitig den Blick für West und Ost öffnen.

Sportlich treten Russlands und Österreichs Athletinnen und Athleten aktuell bei den Olympischen Spielen in Tokio gegeneinander an, in der Fotografie setzt man hingegen mehr auf Austausch.

Und so läuft in den Leica-Galerien in Wien und Moskau unter dem Titel „East. Eyes. Effect.“ bzw. „West. Eyes. Effect.“ aktuell die bereits zweite parallel abgehaltene Gruppenausstellung, die die jeweils andere Perspektive künstlerisch vermitteln will.

In der Wiener Walfischgasse werden noch bis 11. September die Fotografien von vier renommierten russischen Fotografen gezeigt. Darunter jene des zweifachen Pulitzer-Preis-Finalisten Maxim Marmur, der drei Jahre lang die russische Kohleproduktion dokumentiert hat.

Fotografischer Brückenschlag zwischen Wien und Moskau

Emil Gataullin hält in seinen Werken wiederum verschwindende Dörfer im russischen Norden fest, während Viktor Berezkin die alte Tradition des Frühlingsfestes „Masleniza“ zeigt. Andrey Gordasevich hat schließlich in der kleinen Stadt Satka im Ural versucht, sich der Bedeutung von Orten für die menschliche Erinnerung anzunähern.

Vom Kicker zum Fotografen

In der Moskauer Gegenausstellung sind die Werke zweier österreichischer Fotografen und einer deutschen Fotografin ausgestellt – darunter jene des ehemaligen Fußballprofis Manuel Ortlechner. In Schwarz-Weiß lichtete der frühere Austria-Wien- und Nationalteam-Verteidiger einen jugendlichen Skateboarder in einem Park in Hietzing ab, den Ortlechner regelmäßig mit seinem fünfjährigen Sohn besucht.

„Eigentlich wollte ich ein paar Bilder von Julian (Sohn, Anm.) machen, dann fiel mir aber dieser Skateboarder auf. Das Shooting war gar nicht so easy und entspannt, da ich ja permanent auch auf meinen Sohn schauen musste“, erinnert sich Ortlechner.

Zusätzlich sind in Moskau die Bilder des in Kärnten geborenen Wahlwieners Sascha van der Werf sowie jene der Münchnerin Carolin Unrath zu sehen.

Gemeinsames Motiv

Auf den ersten Blick wirken die Fotografien sehr unterschiedlich, doch sie haben ein verbindendes Motiv gemein: „Nicht das Handeln, sondern die Konsequenz daraus – der Effekt der Veränderung – steht im Mittelpunkt“, erklärt Kuratorin und Galerie-Managerin Miriam Marzura.

Die Ausstellung „East. Eyes. Effect.“ in der Leica Galerie Wien (1., Walfischgasse 1) ist von Montag bis Samstag zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

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