Pistensanierung im Eiltempo mit Stirnlampe und Warnweste

Pistensanierung im Eiltempo mit Stirnlampe und Warnweste
In Nachtschichten wird die Piste saniert – bis zu 500 Arbeiter legen sich unter Zeitdruck ins Zeug.

Es ist ein Kampf gegen die Zeit: 140 Fahrzeuge warten bereits vor dem verschlossenen Tor. Als sich um Schlag 21 Uhr die Tür öffnet, setzt sich der 1,3 Kilometer lange Tross in Bewegung. Bagger, Lkw, Planierraupen und Asphalt-Fräsen bahnen sich den Weg auf das Flughafen-Gelände. Die Piste 16/34 muss im Eiltempo saniert werden. Und spätestens am nächsten Tag um 7 Uhr Früh müssen die Arbeiter das Gelände wieder verlassen haben – denn dann starten und landen hier wieder Flugzeuge aus aller Welt.

Pistensanierung im Eiltempo mit Stirnlampe und Warnweste
450 bis 500 Menschen arbeiten seit wenigen Tagen jede Nacht auf der Asphaltpiste. Darunter auch Aslan Ünal, Dietmar Kuh, Yllmaz Hasan und Turqut Yilmaz. Ihr Arbeitstag beginnt dann, wenn alle anderen schon längst daheim sind. „Die Dunkelheit ist nicht so angenehm“, sagen die Arbeiter. Sie tragen Stirnlampen. „Aber es muss eben sein. Wir haben keine Zeit.“

Im Akkord wird der alte Asphalt abgetragen und neu verfüllt. Es ist ein spezieller Belag, der hier zum Einsatz kommt. Einer, der auch bei niedrigeren Temperaturen gewalzt werden kann. Und das ist wichtig. Denn jede Stunde zählt. In der Früh muss er wieder tonnenschwere Flugzeuge tragen.

Fleckerlteppich

Gearbeitet wird in kleinen Abschnitten. Ein paar Meter auffräsen, ein paar Meter neu auftragen. „Insgesamt werden rund 80.000 Tonnen Asphalt abgetragen“, beschreibt Flughafen-Sprecher Peter Kleemann die Dimension. „Das entspricht etwa 150 Kilometern Landstraße.“ Kosten: 28 Millionen Euro.

Pistensanierung im Eiltempo mit Stirnlampe und Warnweste
Die Sanierung wird seit September 2011 generalstabsmäßig geplant. Und auch der Zeitpunkt der Arbeiten ist genau ausgetüftelt. Denn: Einerseits muss es warm genug sein – andererseits muss das Projekt abgeschlossen sein, wenn der Urlaubsreiseverkehr so richtig ins Rollen kommt. 25 Nachtschichten und vier bis fünf Wochenenden wird gearbeitet – und das wirkt sich auch auf die Flugrouten aus. Bis 26. Mai – so lange dauern die Arbeiten – kommt es je nach Windverhältnissen auch zu mehr Nachtflügen über Wien.

Überschattet werden die Arbeiten allerdings von einem Unglücksfall. Ein Arbeiter wurde am Montag von einer Kehrmaschine überrollt und schwer verletzt. „Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen“, bedauert Kleemann.

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