Flughafen Wien: Millionenschaden durch Datenpanne

Auf die AUA könnten hohe Entschädigungszahlungen zukommen
Erste Klagen nach dem Chaos am Flughafen sind in Vorbereitung, der Verursacher ist unklar.

Die Datenpanne, die Sonntagabend den Flughafen Wien-Schwechat lahmlegte, scheint nun gefunden: "Es hat sich um einen Systemfehler gehandelt", sagt Austro-Control-Sprecher Markus Pohanka. Hard- und Software waren nicht kompatibel.

Ein Technik-Fehler, der gewaltigen Schaden angerichtet hat: 6000 Passagiere waren betroffen, 900 hat allein die AUA in Hotels untergebracht, weil sie nicht mehr weiterfliegen konnten. Dazu kommen Verpflegung am Flughafen, Taxirechnungen und natürlich Entschädigungen von bis zu 600 Euro pro Passagier. "Hier handelt es sich um einen Millionenschaden", sagt Andreas Sernetz, Geschäftsführer der Fluggastrechte-Plattform FairPlane. Mehr als hundert Betroffene haben sich bereits an FairPlane gewandt und wollen ihre Rechte einklagen.

Außergewöhnlich

Ob ihnen eine Entschädigung zusteht, wird voraussichtlich ein Gericht klären müssen: "In Deutschland wurde eine Panne bei Behörden als ,außergewöhnlicher Umstand‘ gewertet", erklärt Rechtsanwalt Bernhard Passin. In diesem Fall schauen die Passagiere durch die Finger. Auch Passin vertritt Mandanten, die am Sonntag hängen geblieben waren.

Die AUA lässt sich noch alle Möglichkeiten offen: "Wir müssen uns mit anderen Unternehmen abstimmen und das juristisch klären", sagt Sprecher Wilhelm Baldia. "Da geht es um Beträge, die sicher nicht klein sind." Wie hoch der entstandene Schaden für die AUA tatsächlich ist, kann aber noch nicht abgeschätzt werden. "Das hängt auch davon ab, wie viele Passagiere noch Forderungen anmelden."

Keine Diskussionen gibt es bei den geleisteten Versorgungskosten – sprich Getränke, Essen und im Bedarfsfall Übernachtungen. "Das übernehmen wir", sagt Baldia.

Verantwortung

Für Sernetz von FairPlane spielt vor allem der Umgang von Fluglinien und Flughafen mit den Passagieren eine Rolle: "Niemand hat organisatorische Maßnahmen ergriffen, niemand hat sich verantwortlich gefühlt und die Kommunikation war schlecht."

Wegen der großen Anzahl der Betroffenen wolle man auf alle Fälle eine Klage einbringen. "Auch um zu klären, was da genau passiert ist und ob alle Vorkehrungen getroffen worden sind." Er hält es auch für denkbar, dass die Fluglinien vorerst die Entschädigungszahlungen übernehmen und die Kosten dann vom Verursacher der Panne zurückklagen. "Eine entsprechende Entscheidung gibt es aus Deutschland." Doch die Suche nach dem Verursacher dürfte knifflig werden. Die Flugsicherung Austro-Control zumindest kann keinen Verursacher der Panne benennen.

Bilderstrecke: Chaos am Flughafen Wien

Flughafen Wien: Millionenschaden durch Datenpanne

Flughafen Wien…
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Chaos Flughafen…
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Flughafen Wien technische Probleme …

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