Flüchtlingssprecher liegt im Krankenhaus

Votivkirche mit Asyalanten am 10.02.2013 in Wien
Über den Pakistani wurde Schubhaft verhängt; gesundheitlich ist er schwer angeschlagen.

Schubhaft.„Er wurde ins Krankenhaus gebracht, er ist schon länger krank“: Khan Shahjahan, jener Flüchtlingssprecher, der Donnerstagabend vor der Wiener Votivkirche verhaftet wurde, ist gesundheitlich schwer angeschlagen. Dennoch wurde über den Pakistani die Schubhaft verhängt.

Sepp Lenzenhofer, der den 33-Jährigen juristisch unterstützt, ist empört: „Gegen die Schubhaft spricht sein Gesundheitszustand. Außerdem ist eine Abschiebung nach Pakistan nicht möglich, weil es kein Rücknahme-Übereinkommen gibt.“ Dem widerspricht das Innenministerium. „Abschiebungen nach Pakistan sind sehr wohl möglich.“ Gegen den Mann liegt ein rechtskräftiger, negativer Asylbescheid vor. Angeblich hätte er sich in einem Café mit seiner Anwältin treffen wollen, als er von der Fremdenpolizei festgenommen wurde. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner wirft den Unterstützern der Flüchtlinge „moralisches Unvermögen“ vor. „Sie machen den Asylwerbern Hoffnungen, die nicht zu erfüllen sind.“

Die Lage in der Kirche ist laut Caritas derzeit ruhig. „Aber die Verunsicherung ist groß. Für viele ist unklar, wie es weitergeht“, sagt Sprecher Klaus Schwertner. Über weitere Proteste wollte man bei einer Kundgebung Freitagabend beraten.

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