Eine Operette für Wiens berühmtesten Sandler

Die Band Wiener Blue(s). 
Zur Beerdigung vom "Baron Karl" im Jahr 1948 kamen 10.000 Besucher. Nun wird ihm unter EAV-Beteiligung ein Denkmal gesetzt.

Am 22. Oktober 1948 herrschte am Zentralfriedhof der Ausnahmezustand. Baron Karl, ein beliebter Obdachloser, wurde beigesetzt. Rund 10.000 Menschen gaben ihm das letzte Geleit, es mussten sogar mehr Straßenbahngarnituren eingeschoben werden, um die kondolierenden Menschenmassen zu bewältigen.

Vergessen ist der Obdachlose in seinem Heimatbezirk Favoriten bis heute nicht. So beschäftigt sich etwa der Autor und Musiker Peter Steinbach eingehend mit Baron Karl (der eigentlich Karl Baron hieß und nicht mit dem gleichnamigen Team-Strache-Politiker zu wechseln ist). In zwei Büchern – und nun auch ein Bühnenwerk.

Mit Nino Holm, einem der Gründungsmitglieder der Ersten Allgemeinen Verunsicherung (EAV), hat Steinbach „Baron Karl – Die Erste Wiener Sandleroperette“ geschrieben, die am 1. September im Haus der Begegnung Favoriten Vorpremiere feiert.

Damit folgen Steinbach und Holm dem Trend, dass sich Kulturschaffende vermehrt mit Identitätsstiftendem für einzelne Grätzel oder ganze Bezirke auseinandersetzen.

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