Ein violettes Rathaus als Zeichen für Menschen mit Behinderung
Am Donnerstagabend um 22 Uhr erstrahlt das Wiener Rathaus in einem satten Violett und wird damit zum Zeichen für Menschen mit Behinderung. Dahinter steht das Internationale Paralympische Committee, das sich für mehr Bewusstsein und für die Vertretung von Behinderten einsetzt.
Fünf Tage vor Beginn der Paralympischen Spiele in Tokio will man sich mit der Kampagne #WeThe15 für die Sichtbarkeit von den weltweit 15 Prozent unserer Gesellschaft – was dem Anteil von Menschen mit Behinderung entspricht – einsetzen.
Violettes Rathaus
Heute um 20:15 vor dem Beginn der Filmaufführung wird die Aktion angekündigt und ein kurzer Spot zum Projekt gezeigt. Ab 22 Uhr bis 24 Uhr wird das Rathaus violett beleuchtet.
Paralympische Spiele
Die Paralympischen Spiele 2020 werden am 24. August 2021 in Tokio eröffnet. Die Schlussfeier findet am 5. September statt.
In 22 Disziplinen und 539 Bewerben werden Medaillen vergeben. Unter den 4.400 Athletinnen und Athleten reisen 24 Teilnehmende aus Österreich an.
Die Aktion wurde heute von Peter Hacker, Sozial- und Sportstadtrat (SPÖ), Maria Rauch-Kallat, Präsidentin Österreichischen Paralympischen Committees und den beiden antretenden Paralympischen Sportlern Andreas Onea und Janina Falk vorgestellt. Das Ziel der Kampagne ist es, die Diskriminierung von den weltweit 1,2 Milliarden Menschen mit Behinderung zu beenden und sich für die Inklusion von Behinderungen einzusetzen.
Behinderungen im öffentlichen Raum beseitigen
Rauch-Kallat, ÖPC-Präsidentin will vor allem darauf hinweisen, dass es nichts Außergewöhnliches ist, mit einer Behinderung zu leben. „Wer ist schon normal und wer bestimmt das? Behindert ist, wer von seiner Umgebung behindert wird“, zitiert Rauch-Kallat die Initiative „Aktion Mensch“.
Dem stimmt Hacker zu: „Heute geht es um Bewusstseinswerdung. Wir versuchen in der Behindertenentwicklung in Wien, die Behinderungen, auf die man im öffentlichen Raum trifft, soweit wie möglich aus dem Weg zu räumen“.
Die Aktion geht weiter
Für WeThe15 haben sich das Internationale Paralympische Committee (IPC), die Special Olympics, die Deaflympics und die Invictus Games erstmals zusammengeschlossen. Das IPC will die Kampagne vorerst bis zu den Paralympischen Spielen 2028 in Los Angeles fortführen. Auch Rauch-Kallat versichert, dass die Aktion am Donnerstag bestimmt nicht die letzte sein werde.
Der Schwimmer Andreas Onea bestreitet dieses Jahr bereits seine vierten Paralympischen Spiele und will den Sport als Plattform nutzen, um gesellschaftliche Veränderungen herbeizuführen: „Ich hoffe, dass in zehn Jahren dann alle Menschen mit Behinderung wissen, dass sie an jeder Gesellschaft Teil haben können.“ Es gebe nur bauliche Barrieren, sondern auch die strukturellen und gedanklichen.
Neben dem Rathaus werden in Wien heute übrigens auch das alte AUVA Gebäude und weitere 125 international berühmte Gebäude in Violett getaucht: wie das Empire State Building in New York, das Kolosseum in Rom, das London Eye oder die Niagarafälle.
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