„Die Wiener haben die Innenstadt wiederentdeckt“
Im derzeit harten Lockdown hat die Stadt Wien für einige stark frequentierte Plätze im 1. Bezirk, wie den Stephansplatz oder den Schwedenplatz, eine Maskenpflicht verordnet.
Markus Figl, Bezirksvorsteher der Inneren Stadt (ÖVP), hält die Entscheidung von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) für notwendig. „Es sind schon sehr viele Menschen hergekommen“, sagt er im KURIER-Talk im neuen Stadtstudio im Palais Ferstl.
KURIER Talk mit Markus Figl
Figl hat den Eindruck, dass sich die Mehrheit der Menschen an diese Vorgaben hält. „Die Zahlen, die wir von der Polizei veröffentlicht bekommen haben, bestätigen das durchaus.“
Der 1. Bezirk werde stark frequentiert, „obwohl jetzt in Wirklichkeit die Touristen fehlen“. Aber: „Es sind sehr viele Wienerinnen und Wiener, die jetzt auf einmal die Innere Stadt wiederentdeckt haben“, sagt Figl.
Das Gesicht der Innenstadt habe sich natürlich in der Pandemie geändert. Kein Tourismus, geschlossene Geschäfte und Gastronomie sowie fast leere Büroräumlichkeiten, weil im Lockdown auf Homeoffice gesetzt wird. Da glaubt Markus Figl nicht daran, dass die vor Corona gewohnte Normalität zurückkehren wird. „Ich persönlich glaube, dass sich dann etwas geändert haben wird“, sagt der Bezirksvorsteher. Als Beispiel nennt er das Homeoffice. „Das ist es die Frage, ob alle Menschen, die sich jetzt im Homeoffice befinden, wieder in die Großraumbüros zurückkehren werden.“
Sein Wunsch: „Ich glaube, dass es die Verantwortung der Politik ist, jetzt schon zu versuchen, die Weichen in jene Richtung zu stellen, wie wir ein Leben nach Corona haben wollen.“
In die Garage fahren
Beim Innenstadtverkehr werden jetzt die Weichen gestellt – in Richtung Verkehrsberuhigung. Der Bezirk hat bereits eine Machbarkeitsstudie dazu beschlossen – der KURIER berichtete. Wobei da immer von Verkehrsberuhigung und nicht von „autofreier City“ die Rede ist. Figl: „Die autofreie City hat die ehemalige Vizebürgermeisterin der Grünen, Birgit Hebein, verkündet. Ich habe dieses Wort nicht in den Mund genommen. Ich habe immer von Verkehrsberuhigung gesprochen.“
Seit der Wahl ist Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) seine Ansprechpartnerin in der Stadtregierung. Ihr attestiert Figl einen „sehr konstruktiven Zugang“. Und: „Wir sind als Bezirk sehr froh, dass das klare Bekenntnis zur Verkehrsberuhigung im Regierungsübereinkommen steht.“
Die Studie soll nun zeigen, wie man die Zufahrt in die Innere Stadt regulieren kann. Die Zufahrt für Bewohner oder die Wirtschaft wird es weiter geben: „Aber wir sagen, wenn es Gäste gibt, die mit dem Auto in die Inneres Stadt kommen, bitte in die Garage fahren.“
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