Die Rückkehr des Bubble Teas
Manche Trends, die weltweit für Furore sorgen, stoßen in Österreich auf wenig Resonanz. Dazu zählte vor einigen Jahren auch der Bubble Tea. Die zahlreichen Lokale, die während des Hypes 2012 aus dem Boden schossen, mussten genauso schnell schließen, wie sie auftauchten. Das Kultgetränk aus Asien konnte sich hierzulande kaum durchsetzen. Warum? Es gab viel Kritik: Zu süß, zu ungesund, zu chemisch.
Bubble Tea 2.0
"Jetzt ist es anders, man hat viel dazu gelernt unsere Bubble Teas haben nur natürliche Inhaltstoffe, unsere Toppings sind selbstgemacht", erklärt Wenjie Yu. Die 25-Jährige hat gemeinsam mit ihren zwei Freunden, Daniel Lei (25) und Ruixin Chen (26) gerade erst die neue Teestube "Le Chá", was so viel heißt wie "glücklicher Tee", in der Schottenfeldgasse 6 (Neubau) eröffnet. An der Scheibe klebt ein QR-Code - der führt direkt zur Online-Speisekarte. Von außen wirkt das Lokal "clean", fast minimalistisch. Man versteht auch nicht sofort, was hier eigentlich verkauft wird. Das Logo ist eine Silhouette eines asiatischen Mädchens, mit zwei Zöpfen und einem Drink in der Hand.
Weiß, Simpel und Digital
Innen ist der kleine Laden weiß gehalten mit einem weißem Sofa und rosa Glastischen. Die Lampen sind linienförmige Neon-Lichter. Die Bubble-Teas, die kalt genossen werden, holt man sich von einem Abholfenster in der Mitte des Raumes ab. Manche Kunden bestellen und bezahlen alles vorab im Netz und kommen nur noch zum ihre Getränke abzuholen. Das erinnert an die Gepflogenheiten von Lokalen in Shanghai - vor allem die digitale Komponente.
"Wir waren in Shanghai und haben uns dort inspirieren lassen", erklärt Wenjie Yu. "Dort geht jeder einen Bubble-Tea, also einen Boba trinken und nicht einen Kaffee", erklärt sie weiter.
Was ist eigentlich ein Bubble-Tea?
Das Getränk gilt als Trend-Getränk aus Taiwan. Es handelt sich im Prinzip um einen grünen oder schwarzen Tee. Der wird angereichert mit Milch oder Sirup und zursätzlich werden Kugeln aus Speisestärke oder Alginat hinzugefügt. Die Kugeln sind mit einer Flüssigkeit gefüllt und wenn man daraufdrückt, platzen sie.
Bei Le Chá gibt es besonders interessante Variationen: "Le Cheezy Pure Tea" gibt es zum Beispiel in den Geschmacksorten Cheezy Jasmin Tea, Cheezy Green Peach, Cheesy Rose Tea oder Cheezy Milky Oolong. Die kosten entweder 4,50 Euro oder 5,50 Euro, je nachdem welche Größe man wählt.
Für was steht denn Cheezy? "Ja, das ist wie Frischkäse", erklärt Wenji Yu. Ein bisschen seltsam wirkt es noch, aber optisch schaut es sehr ansprechend aus: bunte Farben, weiße Toppings. Vor allem Jugendliche zieht diese Frabenpracht an.
In Asien ist das Getränk Teil der Kultur geworden. Es gehört zur Generation TikTok und WeChat (Chinesische App, ähnlich wie WhatsApp). Es gehört zum Lifestyle, gerne machen Teenager ein Selfie mit dem Tee in der Hand.
"Wir wollen noch mehrere Läden in Wien aufmachen", betont Wenjie Yu. Sie und ihre Freunde sind de fakto in der Gastronomie aufgewachsen. Die Eltern des jungen Teams führen asiatische Restaurants.
Die Eltern von Wenji Yu sind Eigentümer eines All-You-Can Eat Restaurants im 22. Bezirk.
Alle, die das erste Mal einen Boba kosten wollen, werden von dem jungen Team beraten. Ein "Royal Bobo Milktea", sei der Klassiker und perfekt zum starten, meint Wenjie Yu. Zusätzlich gibt es asiatische Teigwaren - von Mochi bis zum Matcha-Kuchen.
Info: 7., Schottenfeldg. 6 www.boba.at
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