Die Himmelsleiter vom Stephansdom wandert weiter
Die Kirche war schon immer ein wichtiger Auftraggeber der Kunst. Für jene moderne Kunst-Installation, die seit Ostern 2021 den Stephansdom ziert, ist nun aber ein Ende in Sicht: die Himmelsleiter. Das beliebte Foto-Motiv wird abgebaut.
Ganz unumstritten war die leuchtende Leiter in den Nachthimmel nicht: „Der Bürgermeister wollte, dass die Himmelsleiter bleibt, doch der Kardinal soll gesagt haben, dass nun Schluss sei“, erzählt Künstlerin Billi Thanner, die das Kunstwerk honorarfrei errichtet hat, im Gespräch mit dem KURIER.
Zu modern?
Manchen sei die Installation wohl doch zu modern gewesen, heißt es. Von einer Kritik des Kardinals wisse man nichts, heißt es bei der Erzdiözese Wien. Im Gegenteil: Man sei erfreut gewesen – und habe die Dauer der Installation mehrfach verlängert.
Ab 9. August wird die Leiter aber tatsächlich abgebaut. Für sie geht es weiter nach Münster. „Der Pfarrer der dortigen Lamberti-Kirche hat per Mail angefragt“, sagt die Künstlerin. Der untere Teil der Leiter sei auch bereits in Deutschland angekommen.
Die Himmelsleiter, die aus Aluminium gefertigt und goldgelb lackiert wurde, besteht nämlich aus einem Teil im Innenraum der Kirche (12 Meter hoch mit 21 Sprossen) und der äußeren Leiter am Kirchturm (36 Meter hoch mit 33 Sprossen). Der äußere Teil wird in den nächsten Wochen abmontiert und ab dem 3. September in Münster leuchten.
Die Künstlerin hingegen befindet sich schon seit vier Wochen wieder im Atelier – um eine neue Neon-Leiter herzustellen. „Das wird die längste Ausstellung meines Lebens“, meint sie. Denn diesmal soll ihre Himmelsleiter (die neuerdings auch die Farbe wechseln kann) für immer bleiben. Ab 26. August leuchtet sie in Kärnten, und zwar am Schlosshotel Seefels am Wörthersee, wie Inhaberin Helena Ramsbacher dem KURIER verriet.
Über den Preis für die permanente Installation hat man Stillschweigen vereinbart: „Es war ein Familiengeschenk von Hans Peter Haselsteiner“, sagt Ex-Politikerin Ramsbacher, die das Hotel gemeinsam mit dem Industriellen betreibt.
Vom See aus zu sehen
Auch einige Details verrät Ramsbacher bereits: „Die Leiter wird am Turm montiert und vom See aus zu sehen sein“. Im Turm selbst – siehe Visualisierung oben – befindet sich die Schlossbar. Für Künstlerin Billi Thanner ist die Leiter übrigens ein Symbolbild des Lebens: Manchmal steht man oben auf der Leiter, und manchmal unten.
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