Die ewige Baustelle Donau City

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Austria Center bekommt neuen Vorplatz, DC-Tower-Trilogie soll vollendet werden.

Vor seinem Bau wehte dem Austria Center Vienna (ACV) ein rauer Wind entgegen. Nun, mehr als 30 Jahre nach dem breit unterstützten Volksbegehren, steht das Kongresszentrum trotzdem in der zugigen Donau City – und soll nun dazu beitragen, den Stadtteil so lebendig zu machen, wie ihn Planer in den 90ern erdachten. Nächstes Jahr wird das Center nämlich groß modernisiert – und soll seiner Umgebung dabei eine offene Plaza bescheren.

Ab April 2019 wird die bestehende gelbe Vordachkonstruktion des ACV abgebaut. Stattdessen wird eine gitterförmige, weiße Überdachung namens "Donausegel" installiert. Pflanzen und Sitzgelegenheiten darunter sollen die Bevölkerung zum Verweilen einladen. Derzeit, sagt ACV-Direktorin Susanne Baumann-Söllner, halte sich niemand auf der großen Fläche auf. Bei Bedarf kann der Vorplatz geschlossen und auch als Indoor-Location bespielt werden – etwa bei großen Kongressen. Über eine neue Zugangshalle, die ab 2020 errichtet wird, gelangen Tagungsgäste künftig an vier Eingängen ins Gebäude.

Die ewige Baustelle Donau City
ABD0067_20180315 - WIEN - ÖSTERREICH: ++ HANDOUT ++ Das Austria Center Vienna präsentiert am Donnerstag, 15. März 2018, sein Modernisierungskonzept für die kommenden Jahre. Es handelt sich um das größte Bauprojekt in der rund 30-jährigen Unternehmensgeschichte. Im Bild ein Rendering der Modernisierungspläne für das Austria Center Vienna. - FOTO: APA/IAKW-AG/BEGEHUNGEN.DE - ++ WIR WEISEN AUSDRÜCKLICH DARAUF HIN, DASS EINE VERWENDUNG DES BILDES AUS MEDIEN- UND/ODER URHEBERRECHTLICHEN GRÜNDEN AUSSCHLIESSLICH IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ANGEFÜHRTEN ZWECK UND REDAKTIONELL ERFOLGEN DARF - VOLLSTÄNDIGE COPYRIGHTNENNUNG VERPFLICHTEND ++

Zwischen den Wolkenkratzern einen Aufenthaltsraum zu schaffen, ist aus Sicht von Architekt Much Untertrifaller, der am ACV-Entwurf mitarbeitete, dringend nötig. Für die Vitalität des Stadtteils sei es entscheidend, dass sich dort auch "etwas abspiele", sagt er. Und zwar nicht nur an der Copa Cagrana am Ufer, sondern auch in den Zwischenräumen. Im Gegensatz zur heutigen Praxis habe man es in der Donau City verabsäumt, Bauherren zur Gestaltung des öffentlichen Raums zu verpflichten – wie etwa in der Seestadt, wo Erdgeschoßzonen gezielt bespielt werden. "In der Donau City ist es dafür fast zu spät", glaubt er.

Die Auswirkungen dieser Versäumnisse fasst Heidi Sequenz, Anrainerin und grüne Klubobfrau in der Donaustadt, so zusammen: "Im Winter ist hier tote Hose". Die Neugestaltung des ACV-Vorplatzes sei eine gute Lösung, sagt sie. Die Möglichkeit, das Donausegel auch geschlossen zu nutzen, lasse lärmende Aufbauarbeiten für Container, in die das ACV bisher im Bedarfsfall auswich, wegfallen. Zur Steigerung der Lebensqualität wünsche sie sich noch mehr Grün.

Zuwachs

2019 fahren nicht nur vor dem ACV, sondern auch ein paar Meter weiter am Wasser die Baumaschinen auf. Zur Jahresmitte will die S+B-Gruppe mit dem Bau des DC Tower 2 beginnen. Der 175 Meter hohe Zwillingsturm des 2013 fertig gestellten DC Tower 1 soll auf 52.000 Quadratmetern vor allem Büros und Wohnungen beherbergen. Bereits heuer soll der Bau des dritten Wolkenkratzers im DC-Tower-Bunde starten. Der DC Tower 3 wird an der Wagramer Straße rund 100 Meter in den Himmel ragen, voraussichtlich wird dort ein Studentenwohnheim einziehen.

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