Der Stephansdom bekommt eine Impfstraße

Stephansdom bei Nacht
Zentrale Lage soll Passanten zum Impfen animieren. 20 Impfungen pro Stunde. Aktuell laufen letzte Abstimmungen mit der Stadt.

Dass Dompfarrer Toni Faber persönlich die Injektionen verabreicht, darf ausgeschlossen werden. Fix ist jedenfalls: Nach der Impfbox am Rathausplatz und einem eigenen Impfboot an der Alten Donau bekommt Wien das nächste ungewöhnliche Impf-Angebot: Im August wird es eine Impfstraße im Stephansdom eröffnet, wie dem KURIER im Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bestätigt wird. Die Station wird in der Barbara-Kapelle errichtet, die sich im Nordturm befindet. Weiters wird im Dom eine Bereich für die Registrierung und für den Aufenthalt nach der Impfung eingerichtet. Eine Vorab-Anmeldung ist aber nicht notwendig.

Wie beim Rathausplatz wird für die Über-18-Jährigen der Impfstoff von Johnson & Johnson verimpft. Zwölf- bis 17-Jährige bekommen jenen von Biontech-Pfizer, sagt der Hacker-Sprecher. Laut seinen Angaben sollen pro Stunde 20 Personen geimpft werden können.

Nachdem es von Kardinal Christoph Schönborn grünes Licht gab, fand eine erste Begehung des Doms durch Mitarbeiter des Arbeiter Samariter Bundes statt, der die Impfstraße betreiben wird. Sie haben den ungewöhnlichen Stadtort als geeignet befunden. Nun müssen noch ein paar Details geklärt werden. Etwa die Öffnungszeiten der Impfstraße. Weiters muss sichergestellt werden, dass der Impfbetrieb nicht die täglichen Messen stört. 

Man habe den Dom ausgewählt, weil er sich an einem stark frequentierten Platz befinde, sagt der Hacker-Sprecher. Weiters wolle man mit dem unkonventionellen Standort dafür sorgen, dass das Thema Impfen im Gespräch bleibe. "Als Religionsgemeinschaft wollen auch wir einen Beitrag zu einer höheren Durchimpfung leisten", sagt Dompfarrer Toni Faber.

Reger Andrang im Austria Center

Gut angelaufen ist indes die Impfaktion im Austria Center (ACV) , für die keine Anmeldung notwendig ist.  Allein zum Auftakt am Montag wurden gestern fast 4.200 Personen mit dem Vakzin von Biontech-Pfizer immunisiert. Das teilte das Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) mit. Schon vorige Woche gab es eine ähnliche Aktion mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson.

Damals konnten im ACV binnen einer Woche 7.700 Stiche gesetzt werden. Ein Zweitstich ist bei diesem Vakzin nicht nötig. Man habe Menschen vollimmunisiert, die man sonst vermutlich nicht erreicht hätte, zeigte man sich im Hacker-Büro erfreut.

Und es gibt inzwischen auch noch einen weiteren Grund, um dem ACV einen Besuch abzustatten. Man kann dort im Foyer nun auch die Freischaltung der Handy-Signatur durchführen lassen - ähnlich wie das seit einigen Wochen in der Volkshalle des Rathauses angeboten wird. Im Austria Center ist dies täglich von 7 bis 19 Uhr möglich, und zwar ebenfalls kostenlos und ohne Voranmeldung.

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