Der Mann im Eis: Wiener auf der Jagd nach dem Weltrekord
Josef Köberl geht dieser Tage zwei Mal pro Woche in den Supermarkt, um 20 bis 30 Kilo Eis zu kaufen. Aber keines zum Essen, sondern solches aus reinem Wasser. Damit füllt er ein Kinderplanschbecken in seinem Garten und setzt sich hinein. Allerdings nicht, weil ihm heiß ist.
Der Extremsportler trainiert für einen Weltrekordversuch. „Longest duration full body contact with ice“ (längster Ganzkörperkontakt mit Eis) heißt die Kategorie, in der er am 10. August um 13.30 Uhr am Vorplatz des Wiener Hauptbahnhofes antritt. Das berichtet die Wiener Bezirkszeitung.
Ziel: Zwei Stunden im Eis
Aktueller Rekordhalter ist der Chinese Jin Songhao. Dieser hat es eine Stunde, 53 Minuten und zehn Sekunden bis zur Schulter im Eis ausgehalten.
„Mein Ziel sind zwei Stunden“, sagt Köberl zum KURIER. „Bis eine Stunde und acht Minuten weiß ich ja schon, wie es geht.“ So lange hat der gebürtige Steirer nämlich im April in der Talk-Sendung „Die Barbara Karlich Show“ in einer mit Eis gefüllten Wanne ausgeharrt.
Kälte-Profi
Auch sonst ist Köberl nicht zimperlich: 2014 absolvierte der 42-Jährige als erster Österreicher im drei Grad kalten Grundlsee in der Steiermark die 1.600 Meter lange „Ice-Mile“. Ein paar Monate später durchschwamm er in 14 Stunden den Ärmelkanal.
Im Winter ist Köberl, der in Wien für das Verkehrsministerium arbeitet, regelmäßig in der Alten Donau zu finden: Er praktiziert dort Eisschwimmen – eine Disziplin, bei der das Wasser unter fünf Grad kalt ist.
Um den Weltrekord zu knacken, hat sich Köberl bereits eine Strategie zurechtgelegt. „Zuerst werde ich in eine durchsichtige Box steigen. Sie wird bis zu meinen Schultern mit Eis aufgefüllt. Ich muss jedenfalls schauen, dass ich meine Muskeln bewege.“
Kapsel überwacht Körper
Damit er seinem Körper keinen Schaden zufügt, schluckt Köberl eine Kapsel, die seine Vitalfunktionen überwacht. „Sie überträgt die Werte per Bluetooth (Datenübertragung per Funk, Anm.).“ Für den Fall, dass Köberl abbrechen muss, verfügt diese Box über einen Notausgang.
Damit er ihn nicht benutzen muss, wird Köberl in den nächsten Wochen noch sehr viel Zeit im Planschbecken verbringen.
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