„Demente“ KAV-Personalvertreter: Empörung nach Hackers Schelte

„Demente“ KAV-Personalvertreter: Empörung nach Hackers Schelte
Streit um Gehalt: Nach seinem Sager wird vom Stadtrat eine Entschuldigung gefordert.

Der Streit um das neue Gehaltsschema für städtische Mitarbeiter eskaliert immer weiter. Grund sind die jüngsten Aussagen von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) zu den Protestmaßnahmen von Personalvertretern im Krankenanstaltenverbund (KAV).

Wie berichtet, hat Heinrich Schneider, Personalvertreter im Wilhelminenspital, eine Petition gestartet – mit der Forderung, dass Mitarbeiter freiwillig vom alten ins neue Gehaltssystem wechseln dürfen. Denn

Kollegen, die kurz vor der Umstellung Anfang 2018 angestellt wurden, seien mit massiven Gehaltsnachteilen konfrontiert.

„Dass es Unterschiede geben wird, sollte allen beteiligten Personalvertretern bekannt sein. Auch, dass es dazu noch Gespräche gibt“, sagte Hacker am Dienstag dazu. Aber offenbar würden einige in der Ausübung ihres Amtes an Demenz leiden. „In Zeiten von Wahlkämpfen kommen besondere Emotionen zum Vorschein“, spielte der Stadtrat auf die Personalvertretungswahlen im Mai an.

„Beschämend“

Schneider ist empört: „Es ist beschämend, dass Hacker die KAV-Mitarbeiter vor den Kopf stößt und Personalvertreter als krank bezeichnet.“ Der Stadtrat sei sich offenbar nicht bewusst, dass er mit solchen Aussagen dazu beitrage, dass der FPÖ Wählerstimmen zugetrieben werden und damit die Chance steige, dass die Blauen 2020 den Bürgermeistersessel erobern. Zusammen mit ihren Angehörigen würden die KAV-Mitarbeiter mindestens 100.000 Wahlberechtigte darstellen.

Der Personalvertreter fordert den Stadtrat auf, sich öffentlich zu entschuldigen. Schneider kritisiert weiters, dass sich die für den KAV zuständigen Gewerkschafter Susanne Jonak und Christian Meidlinger nicht von Hackers Aussagen distanziert hätten.

Kritik kommt auch von Neos-Gesundheitssprecher Stefan Gara: „Es war doch von vornherein klar, dass eine Besoldungsreform ohne Wahlmöglichkeit von alt auf neu – wie zum Beispiel in Niederösterreich 2006 umgesetzt – zu massiven Diskussionen beim Personal führen wird.“

Die Petition hätten laut Schneider bereits mehr als 7.000 Personen unterzeichnet. 500 Unterschriften sind für die Behandlung im zuständigen Gemeinderatsausschuss erforderlich.

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