Delikates, Exotisches und Raritäten: Neuer Bildband über Schönbrunn
Jedermann, der anständig gekleidet ist, dürfe den Schönbrunner Hofgarten ab sofort betreten. Wichtig war, sich geziemend zu betragen. Blumen oder Straußwerk abzubrechen sowie Unreinigkeit zu verursachen war streng verboten.
Am 9. Mai 1778 meldete das Wienerische Diarium, Vorläufer der Wiener Zeitung, dass die Parkanlagen Schönbrunns fortan öffentlich zugänglich seien. Heute zählt der Schlosspark zu den beliebtesten Naherholungsgebieten Wiens, das Schloss gar zu den Top-Sehenswürdigkeiten Österreichs.
Ein Prachtband erzählt nun die 900-jährige Geschichte des Areals – von der ersten urkundlichen Erwähnung im 12. Jahrhundert bis heute. Federführend waren die Kunsthistorikerinnen Elfriede Iby und Anna Mader-Kratky.
Das Anwesen Katterburg
Wobei Schönbrunn einst gar nicht Schönbrunn hieß: Im 12. Jahrhundert war es das Anwesen Katterburg, ein Herrenhaus mit Landwirtschaft. „Es gab hier Mühlen mit Weinausschank“, so Iby. „Man darf nicht vergessen: Heute ist das Areal leicht mit der U4 erreichbar, aber früher war hier tiefstes Land.“
1569 kam das Anwesen schließlich in Besitz der Habsburger. Sein jetziger Name wird erstmals 1642 erwähnt: Namensgeber war der sogenannte schöne Brunnen. „Er hatte so delikates Wasser, dass es in Kanistern bis in die Hofburg transportiert wurde“, sagt Iby.
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