Coronavirus: Weiter Andrang für Tests vor Ernst-Happel-Stadion
Das Drive-In- und Walk-In-Testcenter am Vorplatz des Wiener Ernst-Happel-Stadions, in dem sich zurück gekehrte Kroatien-Urlauber kostenlos auf eine Coronavirus-Infektion testen lassen können, wird weiter massiv frequentiert. Am gestrigen Montag wurden rund 1.400 Proben entnommen, wie ein Sprecher von Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) mitteilte.
Die Teststraße war am ersten vollen Betriebstag - am Sonntag wurde erst zu Mittag gestartet - wieder bis 2.30 Uhr geöffnet. Sie darf von Personen mit Hauptwohnsitz in Wien angesteuert werden, die jedenfalls noch bis Freitag vorbeikommen dürfen. Die Station hat im Regelbetrieb von 6.00 bis 21.00 Uhr geöffnet. Stadtrat Hacker hat bereits angedeutet, dass die Einrichtung verlängert werden könnte und dann auch für Reiserückkehrer aus anderen Ländern oder den Bundesländern zur Verfügung stehen könnte.
Noch keine Zahlen aus Stadion
Wie viele Rückkehrer den angesichts der Reisewarnung für Kroatien nun verpflichtenden Test machen bzw. machen werden, darüber werde man nicht informiert, wurde betont. Denn diese müsste privat gemacht werden. Ledigliche die positiven Fälle werden eingemeldet. Zahlen, wie viele der Happel-Tests positiv waren, gibt es ebenfalls noch nicht.
Insgesamt ist in Wien bei 6.332 Personen bereits eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt worden. Das ist eine Steigerung von 146 Fällen binnen 24 Stunden. 5.083 Personen sind wieder genesen, die Zahl der Todesfälle beträgt unverändert 207.
259.226 Testungen wurden in Wien bisher durchgeführt, wobei Wien alle Kontaktpersonen der Stufe 1 identifiziert bzw. testet. Alleine in den vergangenen 14 Tagen war dies rund 16.500 mal der Fall. Zuletzt waren mehr als 73 Prozent der Neuinfektionen auf diese Gruppe zurückzuführen, wurde die vergleichsweise hohe Zahl an Neuinfektionen begründet. Die Teststrategie habe dazu beigetragen, dass seit Mai 2.286 Fälle gefunden wurden, die sonst - da keine Symptome - unentdeckt geblieben wären, beteuert man. Beim Contact Tracing konnte bei übrigens 97,3 Prozent der Betroffenen die Infektionsquelle nachvollzogen werden.
Selbstüberwachte Heimquarantäne "schwierig"
In Sachen Heimquarantäne wurden insgesamt 1. 795 Kontrollen durchgeführt. Schwierig gestaltet sich laut Rathaus die Angelegenheit bei der selbstüberwachten (Heim-)Quarantäne. In diese muss man sich begeben, wenn man nach der Einreise aus einem Risikogebiet - also inzwischen etwa Kroatien - erst hier einen Test macht. Es sei rechtlich immer noch nicht restlos geklärt, ob man sich zu einer selbstüberwachten Isolation verpflichten könne, gibt man in Wien zu bedenken.
Damit sei es auch noch nicht klar, ob man überhaupt kontrollieren oder gar strafen dürfe. Ein weiteres Problem ist laut Rathaus, dass die entsprechenden Formulare erst so spät von der Grenze kommen, dass die Quarantäne schon vorbei ist. Sie seien oft auch unleserlich und unvollständig ausgefüllt.
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