Corona: Ludwig ortet ein Einschwenken auf den Wiener Weg
Am Dienstag war Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) noch erbost, weil Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) noch vor dem Bund-Länder-Gipfel die geplanten Corona-Maßnahmen verkündet hatte.
Von der schlechten Laune war am Mittwoch nach dem Treffen nichts mehr zu sehen: „Ich bin zufrieden, dass der Bund auf den Wiener Weg eingeschwenkt ist“, verkündete Ludwig selbstbewusst. So sei etwa die Beschränkung des Zutritts in die Nachtgastronomie (2-G-Regelung) ein Vorschlag, den er schon länger gemacht habe. Auch die Reduktion der Gültigkeitsdauer von Antigentests bzw. die vorgesehene generelle Einschränkung bei den Wohnzimmertests gebe es in Wien bereits. Zugleich warnt er: „Die Pandemie ist auch für Ungeimpfte nicht vorbei.“
Ludwig will nicht ausschließen, dass Wien – wenn nötig – zusätzliche Maßnahmen ergreift, wenngleich er grundsätzlich bundesweit einheitliche Regeln befürworte. Ohne Details zu nennen, sprach Wiens Bürgermeister von konstruktiven Gesprächen in der Sitzung, die im Vorfeld so für Misstöne gesorgt hatte. Das bestätigt Gemeinbundpräsident Alfred Riedl gegenüber dem KURIER: „Ich habe die Atmosphäre als sehr freundschaftlich empfunden.“
Hohe Zahlen in Wien
Teilnehmer berichten allerdings, dass zwischen Kurz und Ludwig einige Spitzen ausgetauscht worden seien. So habe der Kanzler dem Bürgermeister die hohen Infektionsraten in Wien vorgehalten – ein Umstand, den Ludwig zuletzt wiederholt mit den besonderen Bedingungen zu erklären versuchte, die in einer Großstadt herrschen würden.
Noch ein Detail ist Teilnehmern aufgefallen: Kurz und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein erschienen in ihrem Dialog mit den Landeshauptleuten sehr gut aufeinander abgestimmt.
Kommentare