Wie grün sind deine Blätter: 2,8 Millionen Christbäume werden aufgeputzt
Noch ein paar Mal schlafen, dann ist Weihnachten. Zeit also, sich um einen Christbaum für die eigenen vier Wände zu kümmern. In Wien hat man die Qual der Wahl: 248 Marktplätze verkaufen ab 12. Dezember alles von der heimischen Tanne bis zur dänischen Fichte.
Auf den Wiener Ständen gibt es aber vor allem heimische Bäume zu kaufen, Verkaufsschlager ist die Tanne. Sie punktet mit vergleichsweise stumpfen Nadeln und einer kräftigen Farbe.
400.000 Christbäume werden in der Wiener Vorweihnachtszeit im Schnitt verkauft. Aber keine Sorge – es ist genug für alle da: "Mit der in Wien bestehenden Vielzahl an möglichen Christbaummarktplätzen ist vom Marktamt gewährleistet, dass ausreichend Bäume für alle Wienerinnen und Wiener angeboten werden können. Die Abdeckung des Bedarfs ist jedenfalls gesichert“, betont Marktamtsdirektor Andreas Kutheil.
1,1 Millionen Bäume aus Niederösterreich
Österreichweit werden rund 2,8 Millionen Christbäume in den Haushalten aufgeputzt, davon kommen rund 1,1 Millionen Bäume aus Niederösterreich.
Wie alles begann
Eine Tradition, die kaum wegzudenken ist, aber zunächst im Stillen wuchs: Erstmals in Aufzeichnungen erwähnt wurde ein geschmückter Baum 1419 im deutschen Freiburg, aufgestellt von Bäckern und mit allerlei Leckereien an den Zweigen. Ein Jahrhundert später tauchte der nächste urkundliche Beleg auf, Zünfte im Straßburger Münster überraschten 1539 mit einem aufgeputzten Nadelbaum.
Erst im 19. Jahrhundert begann der eigentliche Siegeszug des Christbaums, verbreitet durch das (protestantische) Großbürgertum wie später auch durch den Adel. Für Wien ist ein Christbaum erstmals 1814 belegt, er stand im Haus der Bankiersfamilie Arnstein. Etwas Grünes zur Weihnachtszeit im Haus zu haben war zwar auch zuvor weit verbreitet, doch waren das eher Zweige denn Bäume.
Auf die Mondphase achten
Wer auf einen heimischen Baum setzt, schone die Umwelt, betont Martina Lienhart, Obfrau der steirischen Christbaumbauern: Durchschnittlich seien es nur 6,5 Kilometer von der Christbaumkultur bis ins Wohnzimmer. Es braucht zehn bis 14 Jahre, bis ein Baum groß genug ist, um geschnitten zu werden – übrigens in der richtigen Mondphase, damit die Nadeln lange frisch bleiben, beschreibt Lienhart.
Apropos Frische: Zuhause sollte der Baum so lang wie möglich kühl gelagert werden, am besten im Freien in einem Gefäß mit Wasser. Und wer am liebsten echte Christbaumkerzen anzündet – bitte nur in den ersten Tagen und den Baum dabei niemals unbeaufsichtigt lassen.
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