Caritas-Projekt: 10.000 Gläser Marmelade für einen guten Zweck

Caritas-Projekt: 10.000 Gläser Marmelade für einen guten Zweck
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) lobt die Aktion als Vorzeige-Projekt gegen Lebensmittelverschwendung.

von Iris Hödl

Am Gelände des Caritas Tagesstätte Am Himmel steht ein Tisch, gedeckt mit Schüsseln voller Apfelchips, Sirup- und Apfelsaftflaschen, sowie Marmeladengläsern. Diese Produkte haben die 30 in der Tagesstätte arbeitenden Menschen mit Behinderung im Rahmen des Projekts „Erntezeit“ hergestellt.

Am Freitag, dem Tag des globalen Klimastreiks, präsentierte Caritas-Direktor Klaus Schwertner der grünen Klimaschutzministerin Leonore Gewessler die Produkte.

Die Caritas hat im Sommer bereits zum dritten Mal Hobbygärtner dazu aufgerufen, überschüssiges Obst und Gemüse sowie Kräuter an die Tagesstätte Am Himmel zu spenden.

„Oft hat man einfach zu viel Obst und Gemüse, um es zu verarbeiten. Oder man ist aufgrund seines Alters nicht mehr in der Lage, es zu ernten“, sagt Schwertner. Diese Menschen können sich bei der Caritas Tagesstätte Am Himmel melden.

Eine Tonne Obst und Gemüse

Sofern die Ressourcen der Caritas es zulassen, fahren die Mitarbeiter in die Gärten der Menschen, um das Obst und Gemüse zu ernten. Wer schon selbst geerntet hat, kann das überschüssige Obst und Gemüse auch vorbeibringen oder es abholen lassen.

„Heuer haben wir eine Tonne Obst und Gemüse gesammelt, ungefähr 600 Kilogramm davon haben wir selbst geerntet“, sagt Manuela Buxer, Leiterin der Tagesstätte Am Himmel.

Die Lebensmittel werden anschließend von der Caritas zu Marmeladen, Chutneys, Kräutersalzen, Pestos, Sirupen und Likören verarbeitet. 10.000 Gläser Marmelade sind dieses Jahr hergestellt worden. „Aber am besten ist das Nusslikör“, sagt Melanie Hes-Gregori, eine Klientin der Caritas Tagesstätte Am Himmel.

Die Produkte werden im Caritas-Shop in der Mariahilfer Straße, auf Weihnachtsmärkten und bei der Tagesstätte selbst verkauft. Der Erlös kommt armutsbetroffenen Menschen zugute.

Gewessler befürwortet das Projekt

„Lebensmittelverschwendung ist der drittgrößte CO2-Produzent. Dieses Projekt ist ein tolles Beispiel für Klimaschutz und Ressourcenschonung“, sagt Gewessler.

Das Projekt sei eine Hilfe für die Politik. Die nationale Koordinierungsstelle für Lebensmittelverschwendung könne auf die Expertise von Organisationen wie der Caritas zurückgreifen.

Gewessler sowie auch Schwertner betonen, wie wichtig es sei, Lebensmittel zu retten. „Die Caritas hat sich bisher zum Thema Klimaschutz nicht stark geäußert. Das wollen und werden wir ändern“, sagt Schwertner.

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