Positiver Ausblick in Ballsaison: 175 Millionen Euro Umsatz erwartet

Tanzende Paare bei der Balleröffnung des Philharmonikerballs 2020
Die Ballstudie für die in wenigen Tagen beginnende Saison ’23/’24 wurde präsentiert. Die Aussichten sind, trotz steigender Kosten, gut.

Wenn am 11. November pünktlich um 11.11 Uhr die Wiener Tanzschulen am Graben mit einer Quadrille den Fasching einläuten, beginnt auch die Ballsaison. 

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Diese sei für die Stadt Wien eine Erfolgsgeschichte, sagt Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Wien, bei der Präsentation der Ballstudie für die Saison ’23/’24.

Weiterhin hohes Niveau

Demnach werden 540.000 Ballgäste erwartet, die pro Kopf 320 Euro für die Ballnacht veranschlagen. Daraus ergibt sich ein erwarteter Gesamtumsatz von 175 Millionen Euro für die Wiener Wirtschaft. Damit setzt sich der Wachstumstrend der Jahre vor der Pandemie fort – nach der „Ausreißersaison“ ’22/’23, als ein deutlicher Nachholbedarf die Umsätze in die Höhe schnellen ließ. 

Auf dem hohen Niveau scheinen sich die Zahlen nun einzupendeln. Wie im Vorjahr plant ungefähr jede dritte für die Studie befragte Person ab 15 Jahren einen Ballbesuch, konkret sind es 32 Prozent.

Positiver Ausblick in Ballsaison: 175 Millionen Euro Umsatz erwartet

Markus Grießler (links) von der Wirtschaftskammer Wien und Pascal Gehrken, Veranstalter des Rauchfangkehrerballs

Pascal Gehrken, langjähriger Organisator des Rauchfangkehrerballs im Palais Ferstel kann diesen Trend bestätigen: „Im Vorjahr waren unsere Karten innerhalb von zwei Wochen ausverkauft, heuer ging es sogar noch schneller.“

Gestiegene Kosten

Die große Herausforderung auf Veranstalterseite sieht er ganz klar darin, die richtige Balance zwischen steigenden Kosten – etwa für Personal, Miete oder Energie – und akzeptablen Preiserhöhungen zu finden.

„Die Gäste sind da sehr sensibel geworden“, sagt er. „Dazu kommt eine generell schlechtere Stimmung bei den Unternehmen, was das Sponsoring betrifft. Man kann aber nicht immer die Kunden in den sauren Apfel beißen lassen.“ Umso wichtiger sei eine hohe Auslastung der Bälle.

Genau kalkulierte Ballbudgets

320 Euro budgetieren Ballgäste laut Studie für eine Ballnacht, das sind 10 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Der Großteil des Budgets, 200 Euro oder 60 Prozent, entfällt auf Ballkarten und Verpflegung. Die restlichen Ausgaben verteilen sich auf Friseurbesuche, elegante Abendgarderobe, Lokalbesuche vor dem Ball, Taxifahrten und vorbereitende Tanzkurse. 

„Die Preise sind gestiegen, aber die Besucher wollen sich das Erlebnis dennoch nicht nehmen lassen“, sagt Markus Grießler.

Generell sei die Philosophie bei der Ausrichtung von Bällen eine andere als etwa bei Unternehmen, sagt der Obmann. Bei einem Ballabend stehe nun einmal nicht die Gewinnmaximierung im Vordergrund, vielmehr wolle man die eigene Branche oder Zunft für einen Abend vor den Vorhang holen. 

Und gerade in Zeiten wie diesen, so Gehrken, sei es wichtig, gemeinsam mit Kollegen und Freunden einen schönen Abend zu verbringen.

Ausblick

Mit der Quadrille am Graben geht es also schon in wenigen Tagen offiziell los, der erste Ball der Saison ist dann bereits der Rauchfangkehrerball am 17. November.

Die großen Bälle, wie der Zuckerbäckerball, der Wiener Philharmonikerball, der Kaffeesiederball und der Wiener Opernball finden traditionell nach Neujahr statt. Am Faschingsdienstag, dem 13. Februar, endet die Saison. Dazwischen liegen mehr als 450 Bälle. Viel zu tun also für Freunde des Dreivierteltakts.

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