Badner Bahn und U-Bahn: Die neue Garnituren sind auf Schiene
Auf den Wiener Gleisen steht ein Generationenwechsel bevor. Sowohl an der Oberfläche als auch im Untergrund, und zwar schon in wenigen Monaten.
Der erste betrifft die Badner Bahn, die von der Wiener Oper über die SCS in Vösendorf bis zum Josefsplatz in Baden fährt. Sie wird nach und nach mit 18 neuen Triebwagen ausgestattet, die die nicht barrierefreien Modelle aus den 70er- bis 90er-Jahren ersetzen.
Hergestellt werden die neuen Garnituren im Donaustädter Werk von Alstom. Die Produktion sei jetzt im Endspurt angelangt, das teilten der Wiener Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) und der niederösterreichische Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) am Montag mit.
WLAN und Klimaanlage
Der Garnituren-Tausch ist Teil eines Ausbaupakets, das sich Wien, das Land Niederösterreich und der Bund 700 Millionen Euro kosten lassen. Ebenfalls Teil davon: ein 7,5-Minuten-Takt auf der gesamten Strecke bis 2028.
Die neuen Züge sollen alle Stückerln spielen: Sie sind nicht nur barrierefrei, sondern auch klimatisiert und mit WLAN sowie USB-Steckdosen zum Laden von Smartphones ausgestattet. Die Sitze sind aus Holz. In jedem Zug gibt es zwei geräumige Mehrzweckbereiche, in denen zwei Rollstühle und Kinderwagen Platz finden. Die neuen Garnituren fassen 160 Fahrgäste.
Die ersten beiden neuen Züge werden noch heuer ausgeliefert. Ausfahren werden sie erst – nach internen Tests bei den Wiener Lokalbahnen – gegen Ende des Jahres. Dann startet der Probebetrieb mit Fahrgästen.
Silberpfeil-Ersatz
Der zweite Generationenwechsel wird im U-Bahn-Netz vollzogen: Morgen, Mittwoch, steht eine Premierenfahrt an – allerdings nur für ganz bestimmte Fahrgäste: Stadtrat Peter Hanke und Wiener-Linien-Chef Günter Steinbauer werden den neuen X-Wagen testen. Das ist jener Garnituren-Typ, der die Silberpfeile ablösen wird.
Vergangenen Sommer wurde der erste X-Wagen fertig gebaut, die Wiener Linien haben in danach intern getestet. Ab 2022 wird er auf den Linien U1 bis U4 unterwegs sein. Wenn 2027 die vollautomatische U5 zwischen Karlsplatz und Frankhplatz in Betrieb geht, wird der X-Wagen auch dort fahren: Er kann mit und ohne Fahrer eingesetzt werden.
34 Stück hat die Stadt bestellt. Der X-Wagen wird 928 Fahrgäste fassen (bei den jetzigen Garnituren sind es 882). Das liegt daran, dass es weniger Sitzplätze gibt: Sie wurden im Türbereich eingespart, damit dort mehr Platz ist und das Ein- und Aussteigen schneller geht.
Gebaut wird der X-Wagen (wie auch die neue Badner Bahn) übrigens in Wien. Allerdings nicht in der Donaustadt, sondern im Siemens-Werk in Simmering.
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