Es seien vielmehr „individuelle Fälle“ und jeder für sich als „wichtige Standortentscheidung“ getroffen worden. Der Fernbusterminal solle etwa künftig neben dem Flughafen und dem Hauptbahnhof die dritte starke Säule im Personen-Fernverkehr sein. „Eine Stadt braucht eine moderne Infrastruktur, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, findet auch Ökonom Oliver Fritz vom Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) zum KURIER.
Die Messe solle „durch die neu gewonnenen Gestaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten weiter ausgebaut werden und so die internationale Bedeutung unterstrichen werden“, so das Hanke-Büro weiter. Laut Fritz sei auch dieses Invest – insbesondere im Hinblick auf die zu erwartende Wertschöpfung – nachvollziehbar.
Im Falle des Stadions seien etwaige zukünftige Geldeinnahmen wohl eher nebensächlich bei der Kaufentscheidung, meint Fritz. „Hier steht das Vergnügen der Menschen im Vordergrund, wenn sie das Stadion besuchen. Diesen Wert kann man monetär nicht benennen. Und: „Es hat einen Grund, dass sich Politiker gerne mit Fanschal in Stadien zeigen. Das weckt Emotionen.“
Gefühl spricht auch Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ) an: „Das Stadion ist kein belangloses Bauwerk, sondern ein Herzstück des Wiener Sports." Es solle dennoch allen Beteiligten klar sein, dass das kein Geschenk sei. "Die Austria wird für das Stadion jährlich einen Millionenbetrag zu leisten haben"
Dass Kommunen in Freizeiteinrichtungen, wie auch Parks oder Kultureinrichtungen, und somit in die Freude der Menschen investieren, sei grundsätzlich nicht ungewöhnlich, sagt Fritz. . Die Situation in Wien sei allerdings eine spezielle. Auch wenn alle hier ansässigen Vereine schon Steuergeld bezogen hätten, würden nun sicher Rufe wegen Benachteiligung laut werden: „Hier wird die Politik auch andere Vereine in den kommenden Jahren zufriedenstellen wollen“, prognostiziert der Ökonom.
Wahlen stehen an
Bei städtischen Investitionen sei Burgenlands Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil noch immer wesentlich pro-aktiver als sein Wiener Pendant Michael Ludwig, sagt Fritz. Es sei allerdings schon feststellbar, dass „SPÖ-geführte Bundesländer eher zu Investitionen neigen und mehr in den Staat vertrauen.“
Dass in beiden Bundesländern nächstes Jahr gewählt wird, dürfe man dabei wohl auch nicht außer Acht lassen.
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