Aus dem 3D-Drucker: Design-Duo "Sheyn" eröffnet ersten Shop
Im Jahr 2016 haben der Architekt Nicolás Gold und der Wirtschaftsinformatiker Markus Schaffer das Label "Sheyn" gegründet. Der Name des Labels heißt auf Deutsch, aus dem Jiddischen übersetzt, "Schön".
Dasselbe denkt man sich, wenn man bei dem hellerleuchteten Schaufenster des ersten Shops der beiden auf der Lerchenfelder Straße vorbeigeht. Dort findet man kleine und große Vasen, gerafft und in witzigen Formen. Minimalistisch stehen sie auf Kartonboxen inmitten des Ausstellungsraumes.
Alles ausgedruckt
Wenn man genau hinsieht, entdeckt man auch Möbel aus Beton und Schmuck auf den Kartonschachteln. Alles was hier liegt, wurde mit Hilfe von 3-D Druckern realisiert.
Von Kopf bis Fuß digitalisiert: Das ist das Motto der Zukunftsfanatiker. Das Design und die Modelle für die Objekte entstehen am Computer und werden schließlich alle auf 3-D Drucker gedruckt.
Die Gussform des Schmuckes wird auf Wachs 3-D Drucker in den Niederlanden hergestellt. Man kann sozusagen von dem "digitalen Juwelier" sprechen. Dennoch wird nach dem Druck die Hilfe der Goldschmiede benötigt. "Sie müssen schleifen und formen", meint dazu Markus Schaffer.
Aus Maisstärke
Die neuen Beton-Möbelstücke werden bei einer Partnerfirma im Salzkammergut namens Uniquum gedruckt. Die Vasen werden als PLA (Plasitkalternative), also aus Maisstärke, sogar im Studio auf der Lerchenfelderstraße selbst hergestellt. "Man kann beim Prozess zusehen, bei den Vasen dauert das sechs bis neun Stunden", erklärt Markus Schaffer.
Die Drucker, die sie selbst haben, kosten von 400 bis 6.000 Euro.
Große Mentoren
Der kreative Kopf hinter all dem Design ist Nicolàs Gold. Er studierte in Wien Architektur an der Universität für Angewandte Kunst und lernte unter anderem von der irakisch-britischen und leider bereits verstorbenen Star-Architektin Zaha Hadid. Oder auch von der Japanerin Kazuyo Sejima, die die Architekturentwicklung des letzten Jahrhunderts maßgeblich veränderten.
"Tiny Architecture" (Kleine Architektur) nennen die beiden daher auch ihre Produkte - die derzeit von Schmuck bis hin zu Einrichtungsgegenstände aus Beton reichen. In Zukunft sollen auch Lampenschirme und Beleuchtung dazu kommen.
Keine Überproduktion
Dank der 3-D Druckproduktion kann es nicht zu einer Überproduktion kommen: "Wir drucken nur so viel wir brauchen", erklärt Markus Schaffer. "Wir haben es in der Hand", meint er weiter.
Während andere auf Produkten sitzen bleiben, produzieren die "Sheyn"-Macher nur, wenn es auch die Bestellung dafür gibt. Den offiziellen Launch ihrer Produkte hatten sie im Shop des jüdischen Museums während der "Vienna Design Week". Jetzt hoffen sie auf Kunden in ihrem eigenen Shop.
Info: 7., Lerchenfelder Straße 7, geöffnet von Mittwoch bis Samstag, 12 bis 18 Uhr
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