Aus dem 3D-Drucker: Design-Duo "Sheyn" eröffnet ersten Shop

Das Design-Duo Markus Schaffer (28) und Nicolàs Gold (34) sind privat und geschäftlich ein Paar.
"Sheyn" heißt auf Jiddisch "Schön": Das Design-Duo Markus Schaffer (28) und Nicolàs Gold (34) verkaufen ihre 3D-gedruckten Vasen in der Lerchenfelderstraße.

Im Jahr 2016 haben der Architekt Nicolás Gold und der Wirtschaftsinformatiker Markus Schaffer das Label "Sheyn" gegründet. Der Name des Labels heißt auf Deutsch, aus dem Jiddischen übersetzt, "Schön".

Dasselbe denkt man sich, wenn man bei dem hellerleuchteten Schaufenster des ersten Shops der beiden auf der Lerchenfelder Straße vorbeigeht. Dort findet man kleine und große Vasen, gerafft und in witzigen Formen. Minimalistisch stehen sie auf Kartonboxen inmitten des Ausstellungsraumes.

Alles ausgedruckt

Wenn man genau hinsieht, entdeckt man auch Möbel aus Beton und Schmuck auf den Kartonschachteln. Alles was hier liegt, wurde mit Hilfe von 3-D Druckern realisiert.

Ein heller Ladenraum mit Schmuck und Dekoartikeln, präsentiert auf Kartonmodulen.

Der Shop auf der Lerchenfelderstraße konnte erst nach dem Lockdwon im November öffnen.

Von Kopf bis Fuß digitalisiert: Das ist das Motto der Zukunftsfanatiker. Das Design und die Modelle für die Objekte entstehen am Computer und werden schließlich alle auf 3-D Drucker gedruckt.

Die Gussform des Schmuckes wird auf Wachs 3-D Drucker in den Niederlanden hergestellt. Man kann sozusagen von dem "digitalen Juwelier" sprechen. Dennoch wird nach dem Druck die Hilfe der Goldschmiede benötigt. "Sie müssen schleifen und formen", meint dazu Markus Schaffer.

Aus Maisstärke

Die neuen Beton-Möbelstücke werden bei einer Partnerfirma im Salzkammergut namens Uniquum gedruckt. Die Vasen werden als PLA (Plasitkalternative), also aus Maisstärke, sogar im Studio auf der Lerchenfelderstraße selbst hergestellt. "Man kann beim Prozess zusehen, bei den Vasen dauert das sechs bis neun Stunden", erklärt Markus Schaffer.

Die Drucker, die sie selbst haben, kosten von 400 bis 6.000 Euro.

 

Große Mentoren

Der kreative Kopf hinter all dem Design ist Nicolàs Gold. Er studierte in Wien Architektur an der Universität für Angewandte Kunst und lernte unter anderem von der irakisch-britischen und leider bereits verstorbenen Star-Architektin Zaha Hadid. Oder auch von der Japanerin Kazuyo Sejima, die die Architekturentwicklung des letzten Jahrhunderts maßgeblich veränderten.

"Tiny Architecture" (Kleine Architektur) nennen die beiden daher auch ihre Produkte - die derzeit von Schmuck bis hin zu Einrichtungsgegenstände aus Beton reichen. In Zukunft sollen auch Lampenschirme und Beleuchtung dazu kommen.

Drei Vasen in Rosa und Mintgrün stehen auf einem weißen Tuch.

Label Sheyn

Die Vasen werden von Nicolàs Gold designt und von 3-D Drucker in sechs bis neun Stunden gedruckt.

Eine hohe, graue Vase mit einem gerippten Design.

Fully digitally designed

Auf der Website beschreiben die beiden, dass vom Entwurf bis zur Produktion alles digital realisiert wird.

Ein weißer, ungewöhnlich geformter Hocker steht neben einem grauen Sofa auf einem Holzboden.

Möbel aus Beton

Neu im Sortiment sind die Betonmöbel. Diese werden gemeinsam mit einem Salzburger Unternehmen, der diese 3D-Drucker besitzt realisiert.

Nahaufnahme eines Textilbandes in Weiß, Grau und Rot.

Große Mentoren

Nicolás Gold lernte unter anderem von der Star-Architektin Zaha Hadid und Kazuyo Sejima.

Ein Nachttisch in Form einer Sanduhr steht neben einem Bett. Auf dem Tisch liegen Bücher.

Möbelstücke

Die Möbelstücke kosten von 600 bis 1200 Euro.

Drei Vasen in Weiß, Grau und Aubergine stehen auf einem weißen Tuch. Eine Vase enthält rosa Blumen.

Vienna Design Week

Das Duo war auch bei der Vienna Desing Week vertreten und präsentierten die Homeware Kollektion im jüdischen Museum.

Nahaufnahme einer gewellten, gerippten Oberfläche in Weiß vor einem braunen Hintergrund.

Winzige Architekturen

"Tiny Architecture" nennen sie die digitalen Prozesse der Kreation der Objekte.

Keine Überproduktion

Dank der 3-D Druckproduktion kann es nicht zu einer Überproduktion kommen: "Wir drucken nur so viel wir brauchen", erklärt Markus Schaffer. "Wir haben es in der Hand", meint er weiter.

Während andere auf Produkten sitzen bleiben, produzieren die "Sheyn"-Macher nur, wenn es auch die Bestellung dafür gibt. Den offiziellen Launch ihrer Produkte hatten sie im Shop des jüdischen Museums während der "Vienna Design Week". Jetzt hoffen sie auf Kunden in ihrem eigenen Shop.
 

Info: 7., Lerchenfelder Straße 7, geöffnet von Mittwoch bis Samstag, 12 bis 18 Uhr

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