Empfindliche Steigerung: Eintritt ins Stadionbad wird deutlich teurer

Empfindliche Steigerung: Eintritt ins Stadionbad wird deutlich teurer
Fast 10 Prozent plus: Verteuerung trotz eigenen Sonnenstroms – außerdem müssen alle Stammgäste des beliebten Freibads im Wiener Prater ihre Karten vorab abholen.

Von Christian Mayr

Die sommerlichen Temperaturen der vergangenen Tage haben bei den Wienern die Vorfreude auf die Bädersaison geweckt – doch bei den Stammgästen des Stadionbades wurde diese durch eine Hiobsbotschaft eher getrübt. 

Denn nach den Wiener Bädern (MA 44) werden auch die Eintrittspreise beim beliebten Freibad im Prater heuer empfindlich teurer. 

Recherchen des KURIER ergeben, dass ab Mai fast 10 Prozent mehr auf Dauer- und bis zu 17 Prozent auf Einzelkarten draufgeschlagen werden; zudem sorgt bei Stammgästen ein neues Prozedere bei der Saisonkartenvergabe für Misstöne. Konkret werden die Dauerkarten-Preise laut Sportstätten Betriebsgesellschaft heuer zwischen 9,10 und 9,35 Prozent angehoben. 

Eine Kabine für den ganzen Sommer kostet künftig 270 statt bisher 247 Euro, die Kinderkarte 3,50 statt 3 (+16,7 Prozent), und die Wiesenkarte für Erwachsene steigt auf 7,50 (2022 waren es noch 6 Euro).

Allerdings: Weil bei diesem Tarif „nur“ eine Anpassung um 50 Cent vorgenommen wird, ist das traditionell teurere Stadionbad für Vollzahler heuer kurioserweise günstiger als ein städtisches Freibad, wo 7,60 Euro zu berappen sein werden.

Preise „einheitlich um die Gehaltsabschlüsse angepasst“

Insgesamt fällt die Preiserhöhung im Stadionbad aber noch stärker aus als jene bei den Wiener Bädern, die im Jänner im Ausmaß von rund 8,5 Prozent vollzogen wurde. Das Stadionbad ressortiert bei der Wien-Holding, wo ein anderes Kriterium für die Verteuerung herangezogen wurde – es wurde „einheitlich um die Gehaltsabschlüsse angepasst“, wie es heißt.

Allerdings gibt es außer den Mitarbeiter-Gehältern bekanntlich noch andere Teuerungsfaktoren, die bei Badbetreibern relevant sein müssten – Stichwort Energie. Und die sollte, bemängeln Stammgäste, gerade beim Stadionbad keine sonderlich große Rolle spielen, verfügt das Bad im Prater doch seit Kurzem über eine große Photovoltaikanlage, die gerade im Sommer bei vollem Haus auf Hochtouren laufen sollte. 

Doch diese – immerhin mit einer stattlichen Kapazität von 620,88 kWp – sei laut Stadionbad-Verwaltung nur ein Tropfen auf den heißen Stein; schon allein Attraktionen wie Wasserrutschen oder Wellenanlage würden ein Vielfaches des Sonnenstroms verbrauchen. „Würden die echten Kostensteigerungen weitergegeben werden, so würde die Erhöhung ein Vielfaches betragen“, heißt es. 

Sorge vor Kabinen-Verlust

Für etwas Verwirrung sorgt heuer aber auch ein neuer Ablauf bei der Saisonkartenausgabe: Bestehende Besitzer von Kabanen oder Kabinen bekamen im März eine Zahlungsaufforderung für eine weitere Verlängerung – und den Hinweis, sich die neue Karte dann vorab Mitte April in der Verwaltung im Happel-Stadion abzuholen. Für Stammgäste (vielfach Pensionisten) nicht nur ein unnötiger Aufwand, sondern sie sorgen sich auch um jene, die Zahlscheine womöglich nicht bekommen oder Fristen übersehen haben und dadurch ihre heiß begehrten Kabinen verlieren könnten. 

Hier beruhigt man indes in der Sportstätten Betriebsgesellschaft: „Selbstverständlich verliert niemand seine Kabane oder Kabine. Es wird jeder Einzelfall bestmöglich betreut.“ Und warum braucht es das neue Prozedere überhaupt? Schuld seien die alten Karten, die zuletzt vor mehr als einem Jahrzehnt generell getauscht worden seien nun aber bei den Drehkreuzen womöglich nicht mehr gelesen werden könnten. Jeder Stammgast müsste sie eigentlich zum Badeschluss im September zurückgeben, gelebte (und tolerierte) Praxis sei allerdings, diese über den Winter zu behalten. 

Zu wenige Kästchen

Den Tagesgäste droht indes auch heuer wieder Ärger wegen fehlender Aufbewahrungskästchen: Im Vorjahr sorgten Medienberichte für Aufregung, weil es wegen des großen Andrangs im Stadionbad keine Möglichkeit mehr gab, seine Wertsachen einzusperren – und gleichzeitig in Durchsagen vor Diebstählen gewarnt wurde. An Hochsommertagen tummeln sich bis zu 12.500 Badegäste, die rund 2500 Kästchen sind aber an Dauerkartenbesitzer vergeben. Und das bleibt auch heuer so. „Die Stammgäste müssen sich darauf verlassen können, dass sie ihr Kästchen wiederbekommen. Hierauf liegt derzeit der Hauptfokus“, heißt es von der Stadionbad-Verwaltung knapp.

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