An Corona gesundet: Die FPÖ Wien legt weiter zu

An Corona gesundet: Die FPÖ Wien legt weiter zu
Nächste Woche wird Dominik Nepp offiziell zum Wiener FPÖ-Chef gewählt. Der 39-Jährige konnte sich im vergangenen Jahr profilieren. Eine der Hauptursachen: die Pandemie.

Er überlege sich, meinte Dominik Nepp unlängst im KURIER-Interview, auch selbst an den umstrittenen Anti-Corona-Demos teilzunehmen. Dieses Versprechen hat der Wiener FPÖ-Chef mittlerweile eingelöst: Er habe an einer Protestveranstaltung im Prater teilgenommen, heißt es aus seiner Partei. Kein schlechter Schachzug.

Während in Wien immer mehr Menschen an Corona erkranken, scheint die FPÖ am Virus zu gesunden – zumindest, was ihre Umfragewerte anlangt. Bei der Wahl vor sechs Monaten lagen die Blauen auf einem Tiefststand von 7,1 Prozent, jetzt weisen Umfragen bis zu 13 Prozent aus.

Nicht nur die FPÖ insgesamt, sondern auch ihr Parteichef kann sich über steigende Werte freuen. Im direkten Vergleich der Parteien rechts der Mitte scheint Dominik Nepp seinem Kontrahenten, Wiens ÖVP-Chef und Finanzminister Gernot Blümel, den Rang abzulaufen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle repräsentative Umfrage von „Triple M“. In der fiktiven Bürgermeister-Direktwahl liegt der FPÖ-Chef gleichauf mit Blümel bei 11 Prozent. (Das ist der zweite Platz hinter Amtsinhaber Michael Ludwig, der auf 67 Prozent kommt.)

An Corona gesundet: Die FPÖ Wien legt weiter zu

Auch wenn man die Wiener nach ihrer persönlichen Meinung zu den Parteichefs fragt, schneidet Nepp besser – oder: weniger schlecht – ab als Blümel. So haben 65 Prozent der Befragten eine schlechte Meinung von ÖVP-Chef Blümel; bei Nepp sind es 60 Prozent (siehe Grafik oben).

Der blaue Aufschwung hat mehrere Ursachen. Corona ist wohl die wichtigste: „Die Wiener FPÖ profitiert von der Unzufriedenheit einer Gruppe, die unumstößlich die Corona-Maßnahmen ablehnt“, sagt Meinungsforscherin Christina Matzka von „Triple M“. „Nepp vereint ihre Stimmen auf sich, weil die FPÖ das Gegenprogramm zur weithin einheitlichen Corona-Linie aller anderen Parteien fährt.“

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