Gratis-PCR-Tests werden ab Ende der Woche in Wien ausgerollt

Gratis-PCR-Tests werden ab Ende der Woche in Wien ausgerollt
Nach der erfolgreichen Pilotphase steht "Alles gurgelt" bald der gesamten Wiener Bevölkerung zur Verfügung.

Mittwochmittag hatte es aus dem Büro des Wiener Gesundheitsstadtrats Peter Hacker (SPÖ) noch geheißen, die Entscheidung über das größere Ausrollen der Gratis-PCR-Test-Schiene "Alles gurgelt" werde bis zum Ende des Monats fallen.

Nun ist Hackers Chef vorgeprescht: Am Rande einer Pressekonferenz kündigte Bürgermeister Michael Ludwig an, dass das Projekt am Ende der Woche aus der Pilotphase geholt und für die breite Öffentlichkeit ausgerollt werden soll.

Ein Sprecher von Hacker bestätigte das auf KURIER-Anfrage, am Freitag werden die Details bekannt gegeben.

Kapazitäten sind da

Wie stark die Aktion angenommen wird, ist schwer abzuschätzen. Im Büro von Hacker geht man jedoch davon aus, dass nach der Öffnung des Zugangs "deutlich mehr Personen als jetzt" an dem Projekt teilnehmen werden. Die Logistik- und Laborkapazitäten stünden jedenfalls bereit.

Bisher stehen die Gurgeltests zur Heimanwendung 3.700 Unternehmen und Sozialeinrichtungen mit insgesamt mehr als 210.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung. Etwas mehr als 200.000 PCR-Tests wurden in der seit Anfang Februar laufenden Pilotphase durchgeführt, davon waren 800 positiv - das entspricht 0,38 Prozent der analysierten Proben. Alleine in der vergangenen Woche wurden 60.514 Tests durchgeführt, mit einem Tagesspitzenwert von 13.187 analysierten Proben.

Testen und Angebote

"Testen ist ein wesentlicher Schlüssel" in der Pandemie-Bekämpfung, betonte der Sprecher. Klar sei aber auch, dass das Testangebot dann stärker angenommen werde, wenn es auch mehr Angebote gäbe, die man durch einen negativen Test in Anspruch nehmen könne.

Hacker hatte erst am Wochenende wieder gemeint, es wäre machbar, die Schanigärten in Wien trotz rapide steigender Infektionszahlen wie geplant Ende März zu öffnen. Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) tritt hingegen für weitere Schließungen ein.

Ein "Ost-Gipfel" der Landeshauptleute von Wien, Niederösterreich und dem Burgenland mit Anschober am heutigen Dienstagabend soll dahingehend Entscheidungen bringen.

Hohe Zufriedenheit

Wie der KURIER am Montag berichtete, führte der Fonds Soziales Wien Anfang März eine Online-Umfrage unter knapp 1.300 Personen durch, die das Service in der Pilotphase getestet haben - mit überragenden Ergebnissen. 96 Prozent der Befragten waren mit "Alles gurgelt" sehr oder eher zufrieden (siehe Link am Ende des Artikels).

Das Prozedere sieht dabei folgendermaßen aus: Bezugsberechtigte Personen können für sich und Familienangehörige bei jeder Bipa-Filiale Testkits abholen - und dort auch wieder abgeben. Gegurgelt wird daheim, wobei der Vorgang via Web-App und Videofunktion aufgezeichnet wird. Dadurch gilt der Test auch für Besuche bei privaten Dienstleistern wie Friseursalons.

Die Testpersonen werden innerhalb von 24 Stunden digital über das Ergebnis informiert, das entsprechende Zertifikat ist 72 Stunden nach Durchführung des Tests gültig. Pro Woche können zwei Untersuchungen durchgeführt werden. Die Auswertung wird mit dem Wiener Gesundheits-Start-Up Lead Horizon und der Lifebrain-Laborgruppe umgesetzt.

 

Update 13.25 Uhr: In einer früheren Version des Artikels stand fälschlicherweise, die Aktion würde erst Schritt für Schritt für die gesamte Bevölkerung ausgerollt werden. Wir bedauern.

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