Eneuerbare Energie im AKH: Baustart für vertikale Photovoltaik-Anlage
Noch ist die markante Fassade des Büroturms „Barcode 1“ an der ferienbedingt ruhigen Lazarettgasse auf dem Gelände des AKH Wien blank. Doch bis September 2024 wird hier eine zwölf Tonnen schwere, vertikale Photovoltaikanlage montiert sein.
Am Montag war der Montagestart, zu dem sich auch Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ), AKH-Direktor Herwig Wetzlinger, Wiener-Stadtwerke-Generaldirektor Peter Weinelt und Wien-Energie-Geschäftsführer Karl Gruber einfanden - und mit etwas Verspätung auch der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), der einen schwierigen Wochenstart hatte: „Sorry, aber ich war in meiner Garage eingesperrt.“
Paneele auf der Sonnenseite
90 Solarmodule werden in den kommenden Wochen mit Hilfe einer großen Hebebühne auf der Südseite des neu errichteten 19-stöckigen Turms montiert, der Bereiche des Universitätsklinikums AKH Wien und der Generaldirektion des Wiener Gesundheitsverbundes beherbergt. An diesem Montagmorgen waren die Bauarbeiter damit beschäftigt, die großen Paneele jeweils zu zweit auf die Hebebühne zu hieven.
Es geht um eine große Fläche, betont auch AKH-Direktor Wetzlinger: „In der Dimension ist das im Städtebau Neuland, auch die Fassaden von Hochhäusern für die Energiegewinnung zu nutzen.“ Tatsächlich werden hier künftig 25.000 kWh Ökostrom pro Jahr erzeugt, die direkt in die Versorgung des Büroturms fließen. Das entspricht einer Einsparung von rund 15.000 Kilogramm Kohlendioxid - oder 70 Autofahrten von Wien nach Bregenz und zurück. Zudem sind die Module matt und dunkel, um Blendungen zu vermeiden.
Erreichung der Klimaziele
So werde in die Zukunft einer klimaneutralen Stadt investiert, sagt Stadtrat Hacker. Denn: „Gesundheit und Klimaschutz gehören zusammen.“ Man werde noch viele solcher Flächen wie die auf dem AKH-Hochhaus brauchen, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Weinelt. Denn jede Photovoltaikanlage bringe die Stadt der Erreichung der Klimaziele einen Schritt näher.
Aber man sei auf einem guten Weg, so Stadtrat Hanke. 2,6 Milliarden Euro würde allein Wien Energie in den Ausbau erneuerbarer Energien investieren. Und gerade im Bereich der Photovoltaik seien eben nicht nur die Dächer der Stadt wichtig, sondern auch die Fassaden. Projekte, wie jenes am „Barcode 1“ erforderten einen „wirtschaftlichen und politischen Schulterschluss.“
Und auch planerischen Weitblick, wie Wien-Energie-Chef Gruber betont. Denn Fassadenanlagen müssen - im Gegensatz zu Dachanlagen - bereits bei der Planung des Gebäudes berücksichtigt werden. Daher gibt es beim AKH-Büroturm auch eine spezielle Untergrundkonstruktion, die die tonnenschwere PV-Anlage stützt.
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