Adventmärkte: Maßnahmen gegen Bettelei

Die Häferl auf Christkindlmärkten haben einen hohen Pfandeinsatz – darum werden sie oft erbettelt.
Schwerpunktaktionen und Securitys sollen aggressives Betteln verhindern.

Gerade die Ärmsten sind von Krise und Teuerung am meisten betroffen: Daher gibt es in der Stadt derzeit auch wieder mehr Bettler. Teilweise handelt es sich um organisierte Banden, 65 Bettler hat die Gruppe Sofortmaßnahmen schon auf Weihnachtsmärkten in der Stadt aufgegriffen.

„Wir sind regelmäßig mit der Polizei bei Schwerpunktaktionen auf den Christkindlmärkten unterwegs. Heuer haben wir bisher acht Kontrollen durchgeführt“, sagt Walter Hillerer, Leiter der Gruppe Sofortmaßnahmen der Stadt Wien.

Kontrolldruck

In der Vergangenheit wurden auch immer wieder Kinder und Tiere gezielt eingesetzt, um an das Mitleid der Passanten zu appellieren und an Geld zu kommen. „Im Moment hält es sich damit aber in Grenzen“, so Hillerer.

Sollten Kinder oder Jugendliche aufgegriffen werden, organisiert die Einsatzgruppe der Stadt auch die weitere Unterbringung. Dass die Kriminellen eher weniger auf diese Masche setzen, habe mit den vielen Kontrollen zu tun, die das Jahr über durchgeführt werden. „Außerdem ist es mittlerweile so, dass die Standbetreiber auf den Christkindlmärkten selbst Securitys engagieren, damit die Besucher nicht belästigt werden“, sagt Hillerer.

Geld für Essen

Diese Maßnahme wurde auch notwendig, weil Bettler mit aufdringlichen Tricks versuchten, an Geld zu kommen. „Teilweise haben sie sich die Glühwein-Häferl genommen, haben sie abgeleckt und dann gesagt, sie hätten Corona. Die Leute wollten das dann natürlich nicht mehr angreifen. So konnten die Bettler dann die vier oder fünf Euro Bechereinsatz kassieren.“

In so einem Fall handelt es sich um sogenanntes aggressives Betteln, und das kann angezeigt werden. Bei den bisherigen Kontrollen war das noch nicht notwendig. „Derzeit ist es so, dass es einfach viele Bettler gibt, die obdachlos sind und Geld für Essen brauchen. Wir versuchen, diesen Menschen zu helfen und sie in Notschlafstellen unterzubringen, aber viele wollen das gar nicht,“ sagt Hillerer.

Kommentare