Zerstörung in Fort McMurray geringer als gedacht
Nach den verheerenden Waldbränden im kanadischen Fort McMurray ist das Ausmaß der Zerstörung dort offenbar deutlich geringer als gedacht. 90 Prozent der Stadt von rund 80.000 Einwohnern habe gerettet werden können, teilte Rachel Notley, Regierungschefin der Provinz Alberta, am Montag mit. Sie bezeichnete es als ein "Wunder", dass alle Einwohner der Stadt gerettet worden seien.
Wochenlange Arbeit
"Diese Stadt war vor nur ein paar Tagen von einem Flammenmeer umgeben, aber Fort McMurray und die umliegenden Gemeinden wurden gerettet. Und sie werden wieder aufgebaut", teilte Notley auf Facebook mit.
An eine Rückkehr sei für die Betroffenen momentan aber noch nicht zu denken. Das Feuer glimme noch an vielen Stellen und die Brandbekämpfung gehe weiter. Außerdem seien Stromleitungen kaputt und Dienstleistungen wie Gas, Wasser, Abfallentsorgung und Gesundheitsversorgung müssten wiederhergestellt werden. Retter und Reparaturarbeiter hätten wochenlange Arbeiten vor sich. Der Feuerwehrchef ging von etwa zwei Wochen aus, bis die Behörden "ein genaueres Bild davon haben, wann die Bewohner zurückkehren können".
In den Notunterkünften wuchs derweil die Sorge der Menschen um ihre Arbeitsplätze. Viele der 100.000 Einwohner der Stadt arbeiten in der Ölindustrie, dem wichtigsten Arbeitgeber der Provinz und Motor der kanadischen Wirtschaft. Die meisten Ölfirmen in der Region stellten ihre Aktivitäten angesichts der Brände ein oder schraubten sie zurück. Im Gebiet um Fort McMurray wird Öl aus Ölsand gewonnen.
1000 Feuerwehrleute im Einsatz
Mittlerweile haben die Brände sich auf eine Fläche von 204.000 Hektar ausgebreitet, was mehr als der doppelten Größe Berlins entspricht. Sie sind noch etwa 30 Kilometer von der benachbarten Provinz Saskatchewan entfernt. Nach offiziellen Angaben waren zuletzt 700 Feuerwehrleute im Einsatz und weitere 300 auf dem Weg.
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