Noch ein Erdbeben in Mittelitalien

Das Epizentrum des Erdstoßes der Stärke 4,8 lag diesmal in der Provinz Macerata.

Mittelitalien kommt nicht zur Ruhe. In der Nacht auf Donnerstag hat die Erde erneut gebebt. Das Epizentrum des Erdstoßes der Stärke 4,8 lag in der Provinz Macerata, berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA. Zuvor hatte der geologische Dienst der USA von einem Beben der Stärke 5,0 berichtet. Zunächst lagen keine Berichte über Notfälle oder größere Schäden vor, hieß es bei den Zivilschutzbehörden.

Das Epizentrum lag nur 10 Kilometer in der Tiefe, wodurch die Schwankungen an der Oberfläche stärker ausfallen können

Mehrere Beben seit Sonntag

Italien ist in den vergangenen Tagen von einer Serie von Erdbeben erschüttert worden. Seit dem verheerenden Erdstoß am Sonntag, der schwere Schäden anrichtete, haben mehr als 1.100 Nachbeben die ohnehin schon verwüstete Region erschüttert. Fast 20 davon hatten eine Stärke von über 4, teilte die nationale Erdbebenwarte INGV mit.

22.000 Menschen vom Zivilschutz versorgt

Bereits Dienstagvormittag war ein neuerlicher Erdstoß mit der Stärke 4,8 auf der Richterskala gemessen worden. In den Regionen Marken und Umbrien wurden 22.000 Menschen in den Unterkünften des Zivilschutzes versorgt. Die Zahl der Obdachlosen wird aber weit höher geschätzt. Mehrere Nachbeben wurden registriert.

Obwohl den Obdachlosen Hotelzimmer an der Adria angehoten wurden, weigerten sich viele Menschen ihre zerstörten Gemeinden zu verlassen. Viele von ihnen besitzen Bauernhöfe und damit Tiere, andere befürchten die Plünderung ihrer Wohnungen. "Wir werden niemanden zwingen, seine Gemeinde zu verlassen. Doch angesichts des Winters müssen wir den Menschen Lösungen anbieten", sagte der italienische Premier Matteo Renzi bei einem Besuch in dem zerstörten Dorf Preci in Umbrien am Dienstagnachmittag. Er bekräftigte seine feste Absicht, das Erbebengebiet wieder aufzubauen.

Schwere Schäden am Sonntag

Laut Erdbebenwarte hat sich die Erde bei dem Beben am Sonntag, das stärkste seit 36 Jahren, auf einer Fläche von 130 Quadratkilometern deformiert, die größte Verschiebung wurde mit 70 Zentimetern in der Gegend um das umbrische Dorf Castelluccio nahe Norcia festgestellt. Fast 197 Gemeinden hätten Schäden erlitten, das sind drei Mal so viele wie beim Erdbeben am 24. August mit dem Epizentrum Amatrice, bei dem 298 Menschen ums Leben gekommen waren.

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