Erste Opfer in Newtown wurden beigesetzt

epa03512755 The hearse, carrying the body of 6-year-old Jack Pinto, one of the children who died in a shooting at Sandy Hook Elementary School, enters the Newtown Village Cemetery, in Newtown, Connecticut, USA, 17 December 2012. Reports stated on 14 December 2012 that a gun man unleashed a hail of gunfire that killed 20 children and six adults at a school in Newtown, a quiet, affluent suburb of 27,500 people about 100 kilometres north-east of New York City. He then killed himself inside Sandy Hook Elementary School, having previously killed his mother. EPA/PETER FOLEY
Hunderte Trauernde fanden sich bei den Zeremonien für zwei Sechsjährige ein. Die Demokraten drängen auf ein neues Waffenrecht.

Begleitet von Hunderten Trauernden sind die ersten zwei Opfer des Schulmassakers von Newtown beerdigt worden. Der sechsjährige Noah Pozner und sein gleichaltriger Schulkamerad Jack Pinto wurden am Montagnachmittag (Ortszeit) zu Grabe getragen worden, berichteten US-Medien. Viele Menschen legten Blumen, Stofftiere und Ballons vor die kleine Synagoge des Nachbarortes Fairfield, wo die Trauerzeremonie für den aus einer jüdischen Familie stammenden Pozner stattfand, und ein Bestattungsinstitut in Newtown, wo Pinto betrauert wurde. Kamerateams waren zu den Beisetzungen nicht zugelassen worden.

Fotos und Infos zu den Opfern

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Undated photograph of Victoria Soto posted online
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Handout photo of Sandy Hook Elementary School prin
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ABC News handout photo of Nancy Lanza
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Handout photo of Jack Pinto
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Handout photo of Ana Marquez-Greene
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Handout photo of Caroline Previdi
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Handout photo of Jesse Lewis
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Handout photo of Josephine Gay
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Handout photo of Charlotte Bacon
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Handout photo of Chase Kowalski
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Handout photo of Anne Marie Murphy
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Handout photo of Rachel Davino
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Handout photo of Avielle Richman
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Handout photo of James Mattioli
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Handout photo of Catherine Hubbard
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Handout photo of Daniel Barden

Pozner und Pinto waren - gemeinsam mit 18 anderen Kindern und sechs Erwachsenen - am Freitag in ihrer Schule im Kugelhagel eines Amokläufers ums Leben gekommen. Der 20-jährige Adam Lanza tötete sich danach selbst. Auch seine Mutter wurde ermordet in ihrem Haus in Newtown aufgefunden. Das Motiv des Amokläufers war auch Tage nach der Tat weiter völlig unklar. Nach und nach kommen verstörende Informationen ans Licht, die das Bild eines scheuen Einzelgängers zeichnen, der fast nur mit seiner Mutter Kontakt hatte (siehe Porträt).

Noch in dieser Woche sollen in dem kleinen Ort Newtown mindestens drei weitere Kinder beerdigt werden.

Kinder von Wiener in Schule

Offenbar befanden sich auch zwei Mädchen aus Wien zur Tatzeit in der Schule. Der Vater der drei und fünf Jahre alten Töchter schilderte im Ö3-Radio, dass er und seine Frau eine "kurze Nachricht auf die Mobilbox bekommen" hätten. Die Mutter fuhr sogleich zum Tatort. Dort hätten sich die Kinder in einem geschützten Raum in der Obhut einer Betreuerin befunden, erzählt der Vater. Es sei nun sehr schwierig, den Kindern zu erklären was passiert ist, so der seit wenigen Monaten mit seiner Familie in Newtown lebende Wiener.

Barack Obama hat sein Land nach dem Schulmassaker von Newtown zu entschiedenen Schritten gegen Waffengewalt aufgerufen. Die Zeit zum Handeln sei gekommen, sagte der Präsident am Sonntagabend auf einer Trauerfeier für die Opfer in Newtown.

Schockiert, traurig und todunglücklich“ über die „schrecklichen und sinnlosen Morde“ zeigte sich die National Rifle Association NRA in einer Erklärung am Dienstag. Dass sie sich erst vier Tage nach den schrecklichen Ereignissen zu Wort melden, erklärten die mächtigen Waffenlobbyisten mit „Respekt vor den Angehörigen der Toten und ihrer Trauer“. Eine mögliche Änderung der Waffengesetze, wie von immer mehr Politikern gefordert, wurde in der kurzen Erklärung nicht thematisiert. Zumindest wurde Kooperationsbereitschaft signalisiert: „Die NRA ist bereit, sinnvolle Beiträge zu leisten, um zu helfen, dass so etwas niemals mehr geschieht.“

Neue Bluttat

Am Tag der lange erwarteten Erklärung zum Schulmassaker von Newtown, Connecticut, kam es am Dienstag wieder zu einem Blutbad: In Colorado erschoss ein Mann in einem Wohnwagenpark bei Longmont drei Menschen, ehe er sich selbst tötete.
Ein weiterer Anlass für immer heftigere Diskussionen über strengere Waffengesetze, nachdem der 20-jährige Adam Lanza am Freitag mit mehreren Waffen in eine Volksschule gestürmt war und 20 Kinder und sechs Erwachsene tötete. Das Ausmaß dieser Tragödie scheint nun auch einige Verfechter der Waffenfreiheit zum Umdenken zu bewegen. So schlossen sich die beiden Demokraten Joe Manchin, Senator aus West Virginia, und Mark Warner, Senator aus Virginia, der Zahl von Politikern in Washington an, die sich für schärfere Waffengesetze einsetzen.

Bisher hatten beide dies entschieden abgelehnt; Manchin und Warner zählen zu den Unterstützern der Waffenlobby. Manchin ist sogar Mitglied der National Rifle Association (NRA), die die Waffenlobby anführt. Die Politiker denken nun über bessere Kontrollen und Verbote von Sturmgewehren nach. Eine Maßnahme, die Präsident Barack Obama unterstützt.

Laut einer Umfrage befürworten seit dem Massaker mehr US-Bürger schärfere Gesetze. Eine Erhebung von Reuters und Ipsos ergab, dass 50 Prozent der Befragten dafür plädierten, den Waffenbesitz strenger zu regeln. Kurz vor dem Amoklauf waren nur 42 Prozent dafür. Nach dem Blutbad von Newtown trennt sich der US-Finanzinvestor Cerberus Capital Management vom Waffenhersteller Freedom Group. Der Verkauf werde unverzüglich beginnen, hieß es gestern, Dienstag, bei Cerberus. Der Finanzkonzern hatte den Waffenhersteller Bushmaster 2006 gekauft. Attentäter Lanza hatte ein Sturmgewehr vom Typ Bushmaster AR 15 benutzt. In Newtown sind am Montag und Dienstag erste Opfer des Massakers, vier sechsjährige Kinder, zu Grabe getragen worden. „Wenn man diese kleinen Särge sieht, bricht es einem das Herz“, so der Gouverneur von Connecticut, Dan Malloy.
 

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