Belästigungs-Vorwürfe: Kardinal tritt zurück

Nach Vorwürfen des "unangemessenem Verhaltens" hat Erzbischof Keith O'Brien seinen Hut genommen.

Der schottische Kardinal Keith O'Brien, Erzbischof von Edinburgh und Saint Andrews, ist zurückgetreten - dies berichtet die BBC. O'Brien war beschuldigt worden, bei diversen nächtlichen Aktivitäten "unangemessenes Verhalten" an den Tag gelegt zu haben, hatte die Sonntagszeitung The Observer über eine angebliche Beschwerde an den Vatikan gemeldet.

Demnach geht es um Vorkommnisse vor 33 Jahren, die drei amtierende und ein ehemaliger Priester vor der Rücktrittsankündigung von Papst Benedikt XVI. gemeldet hätten: Die drei sagten aus, O'Brien habe sich ihnen in den achtziger Jahren unangemessen genähert. Ein ehemaliger und drei aktive Priester aus der Diözese St. Andrews und Edinburgh hatten sich beim Apostolischen Nuntius in Großbritannien über den Geistlichen beschwert und seine Entlassung gefordert.

Rücktritt angenommen

Belästigungs-Vorwürfe: Kardinal tritt zurück
Cardinal Keith O'Brien poses with the world's first Papal Visit plaid, next to piper Louise Millington, in Edinburgh, Scotland in this September 9, 2010 file photo. Cardinal O'Brien rejects accusations that he has acted in an 'inappropriate way' with other priests but Cardinal Cormac Murphy-O'Connor says Britain's most senior Roman Catholic has the 'right to choose next Pope'. REUTERS/David Moir/Files (BRITAIN - Tags: RELIGION)
Laut Vatikan hat Papst Benedikt XVI. das Gesuch bereits angenommen. Dies bestätigte der Vatikan-Sprecher, Pater Federico Lombardi. O'Brien werde auch nicht an dem Konklave teilnehmen: "Ich will nicht, dass sich die Aufmerksamkeit der Medien auf mich konzentriert", hieß es in der Mitteilung, die O ́Brien am Montag veröffentlichte, nachdem der Papst seinen Rücktritt angenommen hat. O'Brien entschuldigte sich bei denjenen, die er beleidigt habe. Er bat um Gottes Segen für "meine Brüder Kardinäle". Der 74-Jährige ist der einzige britische Geistliche, der dem Konklave angehören sollte. Mit seinem Verzicht sinkt die Zahl der Papst-Wähler auf 115.

O'Brien, der Mitte März ohnehin in Ruhestand hätte gehen sollen, hatte die Vorwürfe über einen Sprecher zunächst zurückweisen lassen. Er war in der katholischen Kirche Großbritanniens in den vergangenen Jahren als entschiedener Gegner der Homosexuellen-Ehe aufgetreten. Zuletzt erregte er Aufsehen, weil er sich für die Aufhebung des Zölibats für katholische Priester ausgesprochen hatte.

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