"Zu schlecht auf Winter vorbereitet": Usbekischer Präsident entlässt Politiker

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Land leidet unter Energiemangel und extremer Kälte.

Angesichts der Energiekrise und extremer Kälte in Usbekistan hat der Präsident des zentralasiatischen Landes mehrere Politiker und hohe Beamte entlassen, darunter den Bürgermeister der Hauptstadt Taschkent. "Ich habe den Bürgermeister von Taschkent entlassen, weil er (die Hauptstadt) nicht gut auf den Winter vorbereitet hat, weil er zu viel geredet hat (...) und nicht mit beiden Beinen auf dem Boden steht", erklärte Präsident Schawkat Mirsijojew am Montag in einem Video.

Auch den stellvertretenden Energieminister, den Chef der Wärmekraftwerke und weitere Bürgermeister habe er des Amtes enthoben.

Die Erlassungen erfolgten, nachdem in den vergangenen Wochen bereits mehrere Führungskräfte usbekischer Energieunternehmen wegen "illegaler Aktivitäten" im Zusammenhang mit der Gas- und Stromversorgung festgenommen worden waren.

Mirsijojew beschuldigte die Verantwortlichen, nicht ausreichend gegen "Korruption" und "Plünderung" im Energiesektor vorgegangen zu sein und nicht die vereinbarte Gasmenge an Verbraucher geliefert zu haben.

Usbekistan ist reich an Rohstoffen und mit einer jährlichen Fördermenge von über 50 Milliarden Kubikmetern Gas einer der größten Gasproduzenten der Welt. Dennoch fällt in dem Land aufgrund der veralteten Infrastruktur regelmäßig die Strom- und Wärmeversorgung aus.

Derzeit herrscht in dem zentralasiatischen Binnenland mit 35 Millionen Einwohner extreme Kälte: Laut dem Nationalen Wetterdienst wurde am vergangenen Freitag in Taschkent mit minus 19,8 Grad Celsius die niedrigste Temperatur im Januar in den vergangenen 50 Jahren gemessen.

Um den Energiemangel zu beheben hat Usbekistan - das selbst kein Gas mehr exportiert - im Dezember ein Importabkommen mit dem Nachbarland Turkmenistan geschlossen. Russland brachte kürzlich auch die Idee einer "Gas-Union" mit Usbekistan und Kasachstan ins Spiel - der Vorschlag blieb bisher unbeantwortet.

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