Unterwegs und doch daheim: Campingurlaub boomt durch Corona

Campingplatz im deutschen Burhave an der Nordsee
Campingplätze und Wohnwagen-Vermieter verzeichnen hohe Nachfragen. Das Haus auf Rädern gilt als besonders sicher.

Für den Sommer eine Flugreise ins Ausland zu buchen, ist vielen Menschen angesichts von Reisebeschränkungen und der Angst, am Ende vielleicht doch stornieren zu müssen, zu heikel. Sie planen eine Auszeit vom Alltag im eigenen oder im Nachbarland - und die sollte auch möglichst corona-konform sein und Abstand zu anderen ermöglichen.

Neben Appartments sind daher besonders Campingplätze gefragt. Deutsche Touristiker verzeichnen einen deutlichen Anstieg an Buchungen, der sich bereits über Pfingsten bemerkbar machte.

Dirk Fehse, Gründer der Campingwagen-Vermietung "PaulCamper", spricht von einem Buchungsplus von 75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Uwe Frers, Geschäftsführer der ADAC Camping GmbH, erwartet für heuer "einen Ansturm auf deutsche Reiseziele von den Küstenregionen an Nord- und Ostsee bis hin zum Bodensee“. Weitere beliebte Destinationen - wohl auch für Österreicher - dürften der Gardasee oder die Küste Istriens sein.

Rechtzeitig reservieren

„Camping ist eine Urlaubsform, die in Zeiten von Corona als besonders sicher gilt", sagt Frers. "Camper reisen im eigenen Fahrzeug an, sind an der frischen Luft, haben auf dem Campingplatz genügend Abstand zu ihren Nachbarn und in ihren Wohnmobilen und Caravans einen eigenen Sanitärbereich. Camper sind also genauso autark und sicher wie zuhause.“

Um Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten, bleiben auf manchen Campingplätzen die Sanitäranlagen geschlossen, weniger Fahrzeuge werden eingelassen. Experten raten daher dazu, rechtzeitig einen Campingplatz zu reservieren. Wer auf gut Glück losfahre, könnte besonders heuer Pech haben.

Jüngere Kunden

Nach massiven Einbrüchen im März und April melden auch Wohnmobilhersteller steigende Nachfrage - und neue Kundengruppen. „Wir haben mit sehr vielen und in
Teilen deutlich jüngeren Neukunden zu tun", sagt etwa Christian Bauer, Chef des Wohnmobilherstellers Hymer. "Gleichzeitig kommen jetzt auch Personen auf uns zu, die lange mit dem Kauf eines Freizeitfahrzeuges geliebäugelt haben und nun die Entscheidung treffen, sich diesen Traum endlich zu verwirklichen."

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