Trotz Corona: Migration über das Mittelmeer nimmt wieder zu
Nach Angaben des italienischen Innenministeriums vom Montag sind seit Jahresbeginn rund 14.800 Migranten über das Mittelmeer nach Italien gekommen, meldet Kathpress. Dies sind über 10.000 mehr als im vergangenen Jahr (4.117), aber zugleich rund 3.000 weniger als 2018 (19.058). Anders als in früheren Jahren kommen die meisten (41 Prozent) aus Tunesien.
Weitere Herkunftsländer sind Bangladesch (15 Prozent), Elfenbeinküste (sechs Prozent), Algerien (fünf Prozent) sowie Sudan, Pakistan und Marokko mit jeweils drei Prozent.
Etliche Einreisen über slowenische Grenze
Unter den Neuankömmlingen waren bis 10. August 1.747 unbegleitete Minderjährige. Dies seien mehr als im gesamten Jahr 2019, aber teils deutlich weniger als in den Jahren davor. Zusätzlich zu den Flüchtlingen und Migranten, die in Sizilien, Lampedusa oder Sardinien anlanden, gibt es etliche Einreisen über die Grenze zu Slowenien.
Migranten aus Tunesien sollen dem erklärten Willen der Regierungen in Rom und Tunis zufolge zurückgebracht werden. Dies hatte Innenministerin Luciana Lamorgese in der vergangenen Woche bei einem Besuch in Tunesien bekräftigt. Zudem haben Medienberichten zufolge tunesische Sicherheitskräfte am Samstag zehn führende Mitglieder einer Schlepperbande festgenommen, die Migranten von Tunesien aus nach Sizilien oder Sardinien bringen.
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