Massentourismus: Spanien empfing im Vorjahr 94 Millionen Gäste - ein Rekord
Spanien hat im Jahr 2024 einen neuen Tourismusrekord aufgestellt: 94 Millionen ausländische Gäste besuchten das südeuropäische Land, das sind 10 Prozent mehr Touristen als im Vorjahr - und ein neuer Rekord.
Auch die Ausgaben der Touristen stiegen um 16 Prozent auf insgesamt 126 Milliarden Euro, wie Tourismusminister Jordi Hereu am Mittwoch bilanzierte. Er betonte, dass es sich um ein Jahr mit historischen Rekorden handele und die Zahlen "spektakulär und sehr positiv" seien, wobei das Wichtigste sei, dass die Einnahmen aus dem internationalen Tourismus stärker gestiegen seien als die Zahl der Besucher, zitiert ihn der staatliche Sender RTVE.
Auch 2025 soll das Wachstum anhalten. Hereu schätzt, dass Spanien in den ersten vier Monaten dieses Jahres 26 Millionen Touristen empfangen wird, das wären 9 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Jahres 2024. Die Ausgaben der Touristen und Geschäftsreisenden zwischen Jänner und April sollen um 16 Prozent auf 36 Milliarden Euro steigen.
2024 war auch das Jahr der Proteste
2024 war auch das Jahr der Proteste gegen den Massentourismus in Spanien. Im ganzen Land gingen Menschen gegen ein ungerechtes und nicht nachhaltiges Tourismusmodell auf die Straße. Vor allem die rasant zunehmende Wohnungsnot, die auch auf die Zunahme von Ferienwohnungen zurückgeführt wird, erzürnt die Einheimischen - aber auch Staus, Lärm und Schmutz.
Größere Demonstrationen fanden sowohl auf dem spanischen Festland (u.a. in Barcelona, wo Touristen mit Wasserpistolen bespritzt wurden) als auch auf den Kanarischen Inseln und den Balearen statt.
Die Besucherzahlen waren in Spanien schon seit vielen Jahren rapide gestiegen, bevor die Corona-Pandemie für eine Pause gesorgt hatte. Seit 2022 jagt aber wieder ein Rekord den nächsten. Die Reiseindustrie macht in Spanien fast 14 Prozent der Wirtschaftsleistung aus. In einigen Regionen liegt dieser Wert aber deutlich höher. Auf den Kanarischen Inseln sind es 35 Prozent, auf Mallorca sogar 45 Prozent.
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