Serbien: Schießerei unter Migranten auf belebtem Kaufhausparkplatz

Serbien: Schießerei unter Migranten auf belebtem Kaufhausparkplatz
Augenzeugen zufolge sind vier bis fünf Schüsse gefallen. Ein Schwerverletzter befindet sich im Krankenhaus von Subotica.

Bei einer Schießerei unter Migranten auf einem belebten Kaufhaus-Parkplatz in der nordserbischen Stadt Subotica ist am frühen Freitagabend ein Beteiligter schwer verletzt worden. Dies berichtete die Webseite des staatlichen serbischen Fernsehens RTS unter Berufung auf die Polizei in Subotica. Der Schwerverletzte sei ins Krankenhaus gebracht worden.

Wie der lokale ungarischsprachige Sender Pannon TV berichtete, ereignete sich die Schießerei gegen 18.30 Uhr auf dem Parkplatz vor der Filiale einer deutschen Kaufhauskette im Zentrum von Subotica. Augenzeugen zufolge sind vier bis fünf Schüsse gefallen. Die Polizei sei rasch am Tatort gewesen und habe die Beteiligten abgeführt.

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Schießereien unter Migranten und Schleppern sind im Norden Serbiens und an der unmittelbaren Grenze zum EU-Land Ungarn keine Seltenheit. Bisher war es allerdings nicht zu einer derartigen Konfrontation mit Schusswaffen mitten in einer serbischen Stadt gekommen.

Hunderte Flüchtlinge und Migranten

Schlepperbanden hatten ihre Konflikte bisher meist in den Wäldern nördlich von Subotica ausgetragen. Dort lagern regelmäßig Hunderte Flüchtlinge und Migranten. Unter Anleitung der Schlepper versuchen sie Nacht für Nacht, den 2015 errichteten ungarischen Grenzzaun zu stürmen.

Nach Darstellung von Anwohnern, Lokalpolitikern und örtlichen Journalisten üben verschiedene Schlepperbanden eine strikte Kontrolle über die Migranten aus, die die Wälder an der Grenze erreicht haben. Dabei kommt es immer wieder zu bewaffneten Konflikten zwischen den Banden, die sich jeweils ihre Gebiete streitig machen. Erst im Juli war bei einer solchen Schießerei ein Afghane getötet worden.

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