Erdbeben in Südostasien: Zahl der Todesopfer auf 1.644 gestiegen

Erdbeben in Südostasien: Zahl der Todesopfer auf 1.644 gestiegen
Ein Erdbeben der Stärke 7,7 hat am Freitagnachmittag (Ortszeit) Südostasien erschüttert. Die Zahl der Toten könnte weiter ansteigen.
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Zusammenfassung

Wir nutzen künstliche Intelligenz, um Zusammenfassungen unserer Artikel zu erstellen. Jeder Text wird vor der Veröffentlichung von einem Redakteur geprüft.
  • Schweres Erdbeben der Stärke 7,7 in Südostasien, am Samstag war die Zahl der Toten in Myanmar auf 1.644 gestiegen
  • Myanmar und Thailand rufen den Notstand aus und bitten um internationale Hilfe, EU und andere Länder bieten Unterstützung an.
  • Erdbeben auch in China und Vietnam spürbar; Nachbeben, weitere Schäden und mehr Tote werden befürchtet.

Die Zahl der offiziell bestätigten Todesopfer nach dem Erdbeben in Myanmar ist auf 1.644 gestiegen. In einer Erklärung der Junta vom Samstag war zudem von 3408 Verletzten und 139 Vermissten die Rede. 

Das Erdbeben hatte sich am Freitag gegen 14.20 Uhr Ortszeit (07.20 Uhr MEZ) 16 Kilometer nordwestlich der myanmarischen Stadt Sagaing in geringer Tiefe ereignet. Der Chef der Militärjunta rief "jedes Land, jede Organisation" auf, den Opfern zu helfen.

Das Rote Kreuz sprach von verheerenden Schäden. Es bestehe große Sorge, dass Dämme am Fluss Irrawaddy brechen könnten.

Laut einer Schätzung der US-Erdbebenwarte USGS könnte die Opferzahl in die Tausende gehen. Das Institut befürchtet, dass in Myanmar und den anderen betroffenen Regionen insgesamt mehr als 10.000 Menschen ums Leben gekommen sein könnten.

Soforthilfe nach Erdbeben

Die EU aktiviert nach dem verheerenden Erdbeben den Copernicus-Satellitendienst und stellt erste 2,5 Millionen Euro für Soforthilfe bereit. Die Folgen des Erdbebens werden mit Unterstützung des Satellitendienstes besser zu beurteilen sein, wie die zuständige Europäische Kommission am Freitagabend mitteilte. Das Geld soll dazu beitragen, den am stärksten betroffenen Menschen zu helfen. Die humanitäre Hilfe der EU werde über sorgfältig geprüfte Organisationen bereitgestellt, hieß es. Je nach Lage und Bedarf an Ort und Stelle sollten gegebenenfalls weitere EU-Hilfen mobilisiert werden.

Im ehemaligen Burma stürzten als Folge der heftigen Erdstöße unter anderem eine Moschee und ein Kloster ein. Das Rote Kreuz in Myanmar sprach von verheerenden Schäden. Es bestehe große Sorge, dass Dämme am Fluss Irrawaddy beschädigt worden sein und brechen könnten. Seit einem Militärputsch im Februar 2021 versinkt das Land ohnehin schon in Gewalt und Chaos, verschiedene Rebellengruppen kämpfen teils erfolgreich gegen die Armee. Aus dem Land dringen nur wenige Informationen nach außen.

Myanmar: Notstand in sechs Regionen und Bitte um Hilfe

In Naypyidaw rannten Menschen in Panik auf die Straße. Das Beben richtete in Myanmar schwere Schäden an: Häuser kippten zur Seite, in Straßen entstanden riesige Risse, die bekannte Ava-Brücke in der Nähe des Epizentrums des Bebens stürzte ein. In der Hauptstadt Naypyidaw stürzte der Eingang der Notaufnahme eines wichtigen Krankenhauses der Stadt ein. Rund um das 1.000-Betten-Spital wurden Hunderte Verletzte unter freiem Himmel behandelt.

"Ich habe so etwas noch nicht erlebt", sagte ein Arzt. "Wir versuchen, mit der Situation klarzukommen. Ich bin jetzt so erschöpft." Die Zufahrtsstraße zu dem Krankenhaus war mit Fahrzeugen verstopft. Später machte sich der Chef der in Myanmar herrschenden Militärjunta Min Aung Hlaing bei dem Krankenhaus ein Bild der Lage. 

Die Militärjunta rief für sechs Regionen den Notstand aus. In einem ungewöhnlichen Schritt bat sie um internationale Hilfe. Die EU und Frankreich sowie Indien sagten Myanmar und Thailand Unterstützung zu.

Ein Augenzeuge aus Mandalay sagte: „Wir sind alle aus dem Haus gerannt, als alles zu beben begann. Ich habe gesehen, wie ein fünfstöckiges Gebäude eingestürzt ist. Alle Menschen in meiner Stadt sind auf der Straße, und niemand traut sich, in die Gebäude zurückzukehren.“ 

Bangkok: Hochhaus stürzte ein

Auch im Nachbarland Thailand richtete das Beben schwere Schäden an. In der Hauptstadt Bangkok, rund tausend Kilometer vom Epizentrum des Bebens entfernt, stürzte in der Nähe des auch bei Touristen beliebten Chatuchak-Marktes ein 30-stöckiges, im Bau befindliches Hochhaus ein.  

Einsatzkräfte suchten unter Bergen aus Beton und Stahl nach den Verschütteten. 

In Thailands Hauptstadt bebte minutenlang die Erde, Menschen verließen in Panik ihre Häuser. Im Stadtteil Silom im Zentrum der Hauptstadt waren Tausende Menschen auf der Straße, viele rannten. Sofort waren auch Helfer im Einsatz, die die Menschen anleiteten, sich unter freien Himmel zu begeben und die Gebäude zu verlassen. Aus den Krankenhäusern wurden Patienten auf die Straßen gebracht. In vielen Wohnanlagen ließ das Beben Schwimmbecken überschwappen, auch Rooftop-Pools auf Dachterrassen.

Einige U-Bahn- und Zugverbindungen in Bangkok waren infolge des Erdbebens unterbrochen, was in der Zehn-Millionen-Einwohner Stadt für noch stärkere Staus als üblich sorgte. An den Flughäfen ging der Betrieb hingegen normal weiter. Das Erdbeben war auch in der bei Touristen beliebten Stadt Chiang Mai im Norden Thailands zu spüren gewesen und sorgte dort zwischenzeitlich für einen Stromausfall. Thailands Regierungschefin Paetongtarn Shinawatra rief den Notstand für Bangkok aus.

In Thailand wurden bisher drei Todesfälle offiziell bestätigt. Medienberichten zufolge sollen inzwischen allerdings bis zu zehn Tote geborgen worden sein. Hinzu kommen demnach allein 101 Vermisste in der Millionenstadt Bangkok.

Erdbeben in Südostasien: Zahl der Todesopfer auf 1.644 gestiegen

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Tremors from an earthquake felt in Bangkok

Erdbeben in Südostasien: Zahl der Todesopfer auf 1.644 gestiegen

MYANMAR-THAILAND-QUAKE

Erdbeben in Südostasien: Zahl der Todesopfer auf 1.644 gestiegen

MYANMAR-THAILAND-QUAKE

Erdbeben in Südostasien: Zahl der Todesopfer auf 1.644 gestiegen

MYANMAR-THAILAND-QUAKE

Erdbeben in Südostasien: Zahl der Todesopfer auf 1.644 gestiegen

Erdbeben in Südostasien: Zahl der Todesopfer auf 1.644 gestiegen

Erdbeben in Südostasien: Zahl der Todesopfer auf 1.644 gestiegen

"Leichte Verletzungen" bei Österreichern in Thailand

Es gibt "ganz leichte Verletzungen" bei Österreichern, die sich im Zuge der Evakuierungen verletzt haben, als sie aus Hochhäusern gerannt sind, berichtete der österreichische Botschafter in Thailand, Wilhelm Donko, im Ö1-Mittagsjournal. Viele Touristen würden sich eher südlich von Bangkok auf Inseln aufhalten. Dort sei das Erdbeben kaum gespürt worden, betonte Donko.

Die österreichische Botschaft in Bangkok steht mit den Auslandsösterreichern und Reisenden aus Österreich sowie mit den Behörden vor Ort in engem Kontakt, hieß es auf APA-Anfrage aus dem Außenministerium in Wien. Es werde jedem Hinweis auf betroffene Österreicher nachgegangen. "Nach unserem derzeitigen Kenntnisstand befinden sich keine österreichischen Staatsbürger unter den Opfern."

"Insgesamt gehen wir von rund 6.000 Österreichern aus, die sich in Thailand aufhalten. In Bangkok und in den vom Erdbeben betroffenen Regionen nördlich von Bangkok befinden sich derzeit über 1.000 Österreicher." In Myanmar seien rund zehn Auslandsösterreicher registriert, keine in den am schlimmsten betroffenen Regionen. Über österreichische Reisende in Myanmar liegen dem Außenministerium aktuell keine Informationen vor.

Anordnungen der Einsatzkräfte vor Ort sollten unbedingt befolgt werden, wurde geraten. Betroffene können sich jederzeit bei der Botschaft in Bangkok oder beim österreichischen Außenministerium melden.

  • Partielle Reisewarnung Sicherheitsstufe 5 (von 6) gilt für die Provinzen Narathiwat, Yala, Pattani, und Songhkla, vor Reisen in diese Gebiete wird gewarnt
  • Hohes Sicherheitsrisiko Sicherheitsstufe 3 (von 6) gilt für Preah VIhear und Umgebung, vor Reisen in dieses Gebiet wird abgeraten
  • Sicherheitsrisiko Sicherheitsstufe 2 (von 6) gilt im Rest des Landes.

Die Sicherheitslage kann sich jederzeit verändern und entwickeln.

Tausende Tote nach Erdbeben befürchtet

Heimische Hilfsorganisationen befürchten nach dem Erdbeben in Myanmar und Thailand Tausende Opfer. Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes, rief zu Unterstützung auf: "Bei dieser Erdbebenstärke ist leider mit zahlreichen Toten und Verletzten zu rechnen, die Not in der Region ist groß. Die Menschen stehen vor dem Nichts und benötigen dringend unsere Hilfe." "Jetzt zählt jede Minute", sagte Reinhard Hundsmüller, Bundesgeschäftsführer des Samariterbunds.

Bei dieser Bebenstärke ist laut dem Roten Kreuz mit schweren Schäden an Gebäuden und Infrastruktur und mehreren tausend Todesopfern zu rechnen. Rund sechs Millionen Menschen seien von den Auswirkungen der Katastrophe betroffen. Mit schweren Nachbeben müsse gerechnet werden.

Österreichisches Rotes Kreuz - IBAN: AT57 2011 1400 1440 0144 - BIC: GIBAATWWXXX - Erste Bank: BLZ 20.111 - Kennwort: Erdbeben Südostasien; https://wir.roteskreuz.at/beben-myanmar-thailand

Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs - IBAN: AT04 1200 0513 8891 4144 - BIC: BKAUATWW - Kennwort: Erdbeben - www.samariterbund.net/spende-katastrophenhilfe

Caritas Österreich: IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560 - Kennwort: "Katastrophenhilfe Südostasien" www.caritas.at/erdbeben-suedostasien

Jugend Eine Welt - Raiffeisen Landesbank Tirol - IBAN: AT66 3600 0000 0002 4000 - BIC: RZTIAT22 - www.jugendeinewelt.at/spenden Kennwort: Erdbeben Myanmar

CARE Österreich - IBAN: AT77 6000 0000 0123 6000 oder online Kennwort: ERDBEBEN

World Vision Österreich - Katastrophenhilfe, Erdbeben Myanmar - Erste Bank, IBAN: AT22 2011 1800 8008 1800 https://worldvision.at/katastrophenspende/erdbeben-in-myanmar/ 

Starke Nachbeben sehr realistisch

Wissenschaftler halten die Gefahr weiterer Erdbeben in Myanmar für sehr realistisch. „Wir gehen davon aus, dass Nachbeben stattfinden. Das ist ein typischer Prozess“, sagte der Geophysiker Oliver Heidbach vom Deutschen Geoforschungsinstitut (GFZ) in Potsdam der Deutschen Presse-Agentur. 

Möglich seien Nachbeben-Serien, die in der Anzahl und Stärke mit der Zeit abnehmen. Die Wissenschaftler rechneten damit, dass es in den nächsten Stunden bis Tagen Nachbeben der Stärke 6 bis 6,5 geben könne. Es könne alternativ zu einem zweiten starken Beben kommen. Rettungsarbeiten könnten dadurch erschwert oder sehr gefährlich werden. 

Erdbeben auch in China und Vietnam spürbar

Das heftige Erdbeben in Südostasien hat auch Teile Chinas getroffen. Wie das chinesische Staatsfernsehen berichtete, war das Beben auch in der an Myanmar angrenzenden Provinz Yunnan in Südwestchina deutlich zu spüren. Betroffen waren unter anderem die Großstadt Kunming oder die bei Touristen beliebten Orte Lijiang und Dali. 

Der Katastrophenschutz in der Stadt Ruili sprach von Schäden an Häusern und Verletzen, wie chinesische Medien unter Berufung auf die Behörde berichteten. Ein Video auf der chinesischen Online-Plattform Weibo, Chinas Pendant zur Plattform X, zeigte Trümmerteile auf einer Straße in Ruili und Schäden an einem Hausdach. Auch in den chinesischen Provinzen Guizhou und Guangxi waren die Erdstöße zu spüren. 

In der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi spürten Menschen das Beben ebenfalls deutlich.

Die betroffenen Regionen sind für ihre seismische Aktivität bekannt, da Myanmar an der Grenze mehrerer tektonischer Platten liegt, darunter die Indische, Eurasische, Sunda- und Burma-Platte. Diese geologische Lage macht das Gebiet anfällig für Erdbeben.

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