Kohleabbau: Songs und Molotow-Cocktails bei Räumung von Lützerath

Demonstrators protest ahead of the evacuation of the Luetzerath village
Mehr als 1.000 Polizisten waren im Einsatz, es kam zu Zusammenstößen mit Umweltschützern. Die meisten verließen den Ort aber freiwillig.

Die Polizei räumt seit Mittwochfrüh den von Klimaaktivisten besetzten deutschen Braunkohleort Lützerath. Vor allem zu Beginn des Einsatzes kam es zu einzelnen Zusammenstößen, wie Reporter vor Ort berichteten.

Die Polizei, die laut WDR mit mehr als 1.000 Kräften im Einsatz war, meldete auf ihrem Twitter-Kanal Angriffe mit Wurfgeschossen, Pyrotechnik und sogar Molotow-Cocktails. 

Doch auf den ganz massiven Widerstand, wie er befürchtet worden war, trafen die Beamten nach Einschätzung von Beobachtern nicht, die meisten Demonstranten verhielten sich absolut friedlich, einige sangen Lieder. Nach etwa zwei Stunden bezeichnete die Polizei die Lage als „stabil“.

Baumhäuser und Pfähle

Einige Aktivisten waren auf Hausdächer geklettert, in Baumhäuser oder auf hohe Monopods und Tripods - zusammengebundene Stämme mit Plattformen. Das sollte der Polizei möglichst schwer machen, an die Aktivisten heranzukommen.

Räumung Lützerath

Räumung Lützerath

Kohleabbau: Songs und Molotow-Cocktails bei Räumung von Lützerath

Räumung Lützerath

Kohleabbau: Songs und Molotow-Cocktails bei Räumung von Lützerath

Räumung Lützerath

Kohleabbau: Songs und Molotow-Cocktails bei Räumung von Lützerath

Räumung Lützerath

Kohleabbau: Songs und Molotow-Cocktails bei Räumung von Lützerath

Räumung Lützerath

Kohleabbau: Songs und Molotow-Cocktails bei Räumung von Lützerath

Räumung Lützerath

„Sie können den Bereich jetzt verlassen, ohne dass es weitere Konsequenzen für Sie hat“, hieß es zu Beginn der Räumung in einer Lautsprecher-Durchsage der Polizei, die den Ort mit Fahrzeugen abgeriegelt hatte.

Später wurden die Aktivisten ultimativ aufgefordert, die Besetzung aufzugeben. Andernfalls „müssen Sie mit der Anwendung unmittelbaren Zwangs rechnen“, teilte die Polizei mit.

Einige Aktivisten folgten der Aufforderung und gingen freiwillig. Sie wurden von Polizisten vom Gelände eskortiert. Viele wollen aber weiter Widerstand leisten. „Die Menschen sind fest entschlossen dazubleiben, auszuharren, die Bäume und die Gebäude zu schützen“, sagte Mara Sauer, eine Sprecherin der Initiative „Lützerath lebt“.

"Rückbau"

Der Energiekonzern RWE kündigte an, dass nach der Räumung von Lützerath als erstes ein eineinhalb Kilometer langer Zaun um den Ort gebaut werde.

„Er markiert das betriebseigene Baustellengelände, wo in den nächsten Wochen die restlichen Gebäude, Nebenanlagen, Straßen und Kanäle der ehemaligen Siedlung zurückgebaut werden. Zudem werden Bäume und Sträucher entfernt“, schrieb der Konzern.

Die Kohle, die unter Lützerath liegt, werde benötigt, um in der Energiekrise Gas für die Stromerzeugung in Deutschland zu sparen, argumentierte RWE. Die Aktivisten bestreiten das ebenso wie manche Experten.

Kohleabbau: Songs und Molotow-Cocktails bei Räumung von Lützerath

Die Räumung des Protestdorfs war nach Einschätzung des Aachener Polizeipräsidenten Dirk Weinspach einer der herausforderndsten Einsätze der letzten Jahre. Die Polizei erhält dafür Unterstützung aus dem ganzen Bundesgebiet. 

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