Zwölf Festnahmen: Aktivisten blockierten Wiener Gürtel

Zwölf Festnahmen: Aktivisten blockierten Wiener Gürtel
Tag 3 der Proteste in Wien: Die Aktivisten klebten am Westbahnhof und am Europaplatz. Der Frust bei den Autofahrern ist groß, wie ein Video zeigt.

Auch am dritten Tag der angekündigten Aktion, "Wien lahmzulegen", war die Polizei schnell vor Ort: Seit 8 Uhr blockierten rund 15 Aktivisten der "Letzten Generation" am Europaplatz beide Fahrtrichtungen des Gürtels.

Großer Frust bei Autofahrern

Die Exekutive war auch am Mittwoch mit einem Großaufgebot mit Einsatz. "Wir sind mit einer verstärkten Kräfteanzahl im Einsatz, um die Behinderungen so schnell wie möglich zu beenden", hieß es dazu auf Twitter. Zwölf Aktivisten wurden festgenommen.

Körperverletzung

Die Stimmung während der Aktion war aufgeheizt. Wie ein Video der Letzten Generation auf Twitter zeigt, gab es auch körperliche Angriffe von Autofahrern auf die Aktivisten. Die Polizei war nach eigenen Angaben zum Zeitpunkt des Übergriffs noch nicht am Ort des Geschehens.

Polizeisprecher Daniel Fürst sagte der APA, der Vorfall sei bekannt, die Polizei erstatte vorerst gegen unbekannte Täter Anzeige wegen Körperverletzung und bemühe sich um die Ausforschung des Mannes. 

"Alle festgeklebt"

Laut eigenen Angaben konnten sich dieses Mal alle Aktivisten an der Straße ankleben. 

Am Dienstag wurden alle 18 Aktivisten, die an der Klebeaktion beteiligt waren, von der Polizei festgenommen. Diese sind mittlerweile wieder entlassen worden. Zunächst war unklar, in welchem Umfang die heutige Aktion stattfinden würde.

Zwölf Festnahmen: Aktivisten blockierten Wiener Gürtel

Einer der Klimaaktivisten, der 29-jährige Elektrotechniker Jacob, gab sich kämpferisch: „Handschellen und Gefängnis werden uns sicher nicht aufhalten. Es geht um unsere Zukunft, es geht darum, dass Menschen in ein paar Jahrzehnten überhaupt noch ein gutes Leben auf dieser Erde haben können. Dafür kämpfen wir, davon lassen wir uns von niemandem abhalten“.

"Gesprächsverweigerung"

Der Regierung warfen die Aktivisten „Gesprächsverweigerung“ vor. „Trotz desaströser Treibhausgas-Bilanz und dem sich abzeichnenden Verfehlen sämtlicher Klimaziele soll über die einfachsten, billigsten Maßnahmen wie Tempo 100 auf der Autobahn nicht einmal diskutiert werden“, hieß es in einer Aussendung der „Letzten Generation“.

Sehen Sie ein Video der gestrigen Aktion:

Enormer Stau

Laut ÖAMTC baute sich innerhalb kurzer Zeit in beiden Richtungen ein enormer Stau auf: Auf dem Inneren Gürtel reichte er bis zum Margaretengürtel zurück, begann sich aber bereits aufzulösen, da die Autofahrer offenbar auf andere Routen auswichen.

Auf dem Äußeren Gürtel standen die Fahrzeuge bis zur Höhe Thaliastraße/Lerchenfelder Straße in Ottakring zurück. Auch die umliegenden Gassen des Gürtels waren verstopft.

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