Prinz Philip bekommt kein Begräbnis zweiter Klasse

Prinz Charles und Herzogin Camilla vor dem Buckingham Palace
Die Royals werden "nur" in ziviler Trauerkleidung erscheinen. Der Dresscode wurden wegen der Prinzen Andrew und Harry geändert.

Das Protokoll für das Begräbnis des Prinzgemahls ist rigoros. Der Duke of Edinburgh wird am Samstag auf Schloss Windsor ein Begräbnis, aber keine Beerdigung erhalten. Sein Sarg wird, wie berichtet, auf einer Marmorplatte im königlichen Gewölbe stehen, bis ihm die Queen dereinst nachfolgt. Erst dann wird das Paar gemeinsam zur letzten Ruhe gebettet.

In normalen Zeiten hätte Philip mit allen militärischen Ehren auf seinem letzten Weg begleitet werden müssen. Doch da die Royals derzeit zwei Nicht-Militärs in ihren vordersten Reihen haben, sprach die Protokollabteilung ein Machtwort: Prinz Andrew, der seine Funktionen wegen seiner Freundschaft zum Sexualstraftäter Jeffrey Epstein 2019 zurücklegen musste, darf keine Ehren-Admiralsuniform anziehen. Und auch Prinz Harry, der sich ins Privatleben verabschiedet hat und daher seiner militärischen Ehrentitel verlustig ging, muss in Zivil erscheinen.

Der neue Dresscode lautet daher: Alle Mitglieder der Familie müssen am Samstag in ziviler Trauerkleidung erscheinen, niemand darf Uniform tragen. Laut Daily Mail soll damit verhindert werden, dass auch optisch ein Riss durch die Familie geht. Denn Charles, William, Edward und Prinzessin Anne wollten, dem Anlass entsprechend, natürlich in ihren Paradeuniformen erscheinen. Auf Ausnahmen für Andrew und Harry wollte man sich nicht einlassen.

Wie bei Diana

Viele Briten finden das extrem traurig. Denn bisher wurde erst zweimal bei königlichen Begräbnissen auf das Tragen von Uniformen verzichtet: Das erste Mal nach dem Tod von Prinzessin Diana 1997 und dann 2002 beim Begräbnis von Prinzessin Margaret, der Schwester der Queen.

Allerdings werden am Samstagnachmittag (15 Uhr MESZ) mehrere Hundert Militärvertreter Teil der Zeremonie sein, aber eben nicht in der St. George’s Kapelle.

Die Royals bemühen sich darum extrem, nicht den Eindruck zu erwecken, dass Philip ein Begräbnis zweiter Klasse erhält. Viele Mitglieder der Familie öffneten deshalb ihre Fotoalben und veröffentlichten in der Nacht auf Donnerstag private Bilder von Philip und der Queen. Herzzerreißend ist das Bild von der Queen und Prinz Philip mit ihren damals sieben Urenkeln. Mit Harrys und Meghans Tochter wird im Sommer das elfte Urenkerl auf die Welt kommen.

Prinz Philip bekommt kein Begräbnis zweiter Klasse

Die Queen und Philip mit ihren Urenkeln 2018 (von re.): George, Louis auf dem Schoß, Charlotte, und die Kinder von  Zara Tindall, Peter Phillips

Da die Monarchie gerade einen ihrer wichtigsten Vertreter verloren hat, bemühen sich Palast und Behörden, größere Menschenansammlungen am Samstag zu verhindern. Der Bürgermeister von Windsor, John Story, flehte seine Landsleute geradezu an, nicht wie sonst üblich Spalier zu stehen, um dem Herzog die letzte Ehre zu erweisen. Denn die Zeremonie samt der königlichen Trauerprozession werde sich komplett hinter den Palastmauern zutragen. Es gäbe daher wirklich nichts zu sehen, außer die Live-Übertragungen im Fernsehen.

Die Queen wird künftig bei jedem ihrer Termine abwechselnd ein Familienmitglied zur Unterstützung zur Seite haben. Sie wird am 21. April 95 Jahre alt.

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