Papst warnte in Aschermittwochs-Predigt vor "Selbstgefälligkeit"

Pope attends Ash Wednesday mass at Church of Santa Sabina in Rome
Franziskus: 40 Tage der Fastenzeit Geschenk, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren

Papst Franziskus hat Christen dazu aufgerufen, sich in der Fastenzeit auf das Wesentliche zu besinnen. Dabei warnte er in seiner Predigt am Aschermittwoch vor Selbstgefälligkeit. Es sei Zeit, die die Masken fallen zu lassen und gegen die eigene Falschheit und Heuchelei zu kämpfen, so Franziskus am Abend in der Kirche Santa Sabina auf dem römischen Aventin-Hügel.

Jede Anmaßung der Selbstgenügsamkeit sei falsch, die Vergötterung des eigenen Ichs zerstörerisch und führe zu Einsamkeit. Das Leben aber sei in erster Linie eine Beziehung, betonte der Papst. Die Fastenzeit sei eine günstige Zeit, um diese zu Gott, anderen und sich selbst neu zu beleben. Dafür sei es notwendig, aufrichtig den drei Gesten "Almosen, Gebet und Fasten" nachzugehen - ohne auf Beifall und Anerkennung durch andere zu hoffen.

Papst Franziskus bezeichnete die 40 Tage der Fastenzeit darum als Geschenk, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: die Nächstenliebe, den Dialog mit Gott und die Neuentdeckung des eigenen Selbst, "um die Diktatur der immer vollen Terminkalender, der Erledigungen, der Ansprüche eines immer oberflächlicheren und sperrigeren Egos zu bremsen und das zu wählen, was zählt": "Lassen wir uns die Gnade dieser heiligen Zeit nicht entgehen", rief der Papst die Gläubigen auf.

Begonnen hatte die Feier des Aschermittwochs auf dem Aventin mit einer Bußliturgie in der Kirche Sant'Anselmo. Von dort führte eine Prozession zur knapp 300 Meter entfernten Basilika Santa Sabina. Aufgrund seines Knieleidens nahm der Papst erst an dem Gottesdienst in der Basilika teil. Im vergangenen Jahr war das Kirchenoberhaupt aus diesem Grund allen Feierlichkeiten des Tages ferngeblieben und hatte sich von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin vertreten lassen.

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